Was dem Willen des wirklichen (den ich zeige) GOTTES entspricht, ist moralisch richtig !Das Euthyphron-Dilemma
Allgemein ausgedrückt geht es um die Frage, ob etwas deswegen ethisch richtig ist, weil es dem Willen einer Gottheit entspricht, oder ob es an und für sich richtig ist und aus diesem Grund von der Gottheit gewollt wird. Diese Frage ist Ausdruck des Spannungsverhältnisses zwischen der Befehlsstruktur religiöser Systeme und der Forderung nach Autonomie der Moral.
Beide Antworten auf die Ausgangsfrage führen in theistischen Systemen zu Schwierigkeiten.
Wenn das ethisch Richtige als das Gottgefällige definiert wird, haben Begriffe wie gut und richtig keinen eigenen Inhalt, sondern besagen nur, dass etwas von einer Gottheit gewollt wird. Dann sind alle ethischen Aussagen auf Aussagen über den göttlichen Willen reduzierbar und die Ethik hat keine eigenen Entscheidungskriterien. In diesem Fall gibt es keine Ethik als eigenständige philosophische Disziplin, und der religiöse Mensch ist heteronom bestimmt.
Wenn hingegen das ethisch Richtige eigene Merkmale aufweist, aus denen sich seine Definition ergibt, dann ist die Gottgefälligkeit kein Teil der Definition und somit kein Kriterium für ethische Urteile. In diesem Fall existiert eine ethische Norm, an die auch die Gottheit gebunden ist, sofern die Aussage „Gott ist gut“ bzw. „Die Götter sind gut“ zutreffen soll. Dadurch erscheint diese der Vernunft unmittelbar zugängliche Norm als höchste Instanz, die sogar dem göttlichen Willen übergeordnet ist. Das ist mit theologischen Lehren, die kein von Gott unabhängiges und somit seine Allmacht beschränkendes Prinzip anerkennen, unvereinbar. Außerdem sind dann göttliche Gebote für die Moral überflüssig und können mit Berufung auf die Autonomie der Vernunft in Frage gestellt werden.
Das wars dann wohl mit deiner Orientierung an Gott!



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