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Ich verstehe das Modell was BRICS anstrebt (die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der Mitglieder ist da übrigens ein wichtiger Punkt, anders als bei EU/NATO - steht sogar in der Satzung) auch als besser bzw. gerechter aber das ist bei dem Vergleich EU/NATO und BRICS/SCO derzeit ja nun wahrlich kein Kunststück.
Außerdem wird die Frage interessant sein, wie diese mit dem Westen konkurrierenden Organisationen (BRICS/SCO) in 10, 20 Jahren aussehen werden und ob das immer noch so "locker" sein wird wie heute mit Nichteinmischung usw...
Das was bald die Vereinigten Staaten Europas sein werden, hat ja auch mal als eher lockere "Europäische Wirtschaftsgemeinschaft" (EWG) angefangen, wurde dann zur "Europäischen Gemeinschaft" (EG) und ist heute noch als "Europäische Union" (EU) bekannt...
BRICS/SCO müssen sich ja auch attraktiv machen für Staaten, die (noch) nicht als NATO-/EU-Mitglieder in Frage kommen bzw. die so ein bisschen zwischen den Stühlen sitzen... und da gehört - vor allem unter langfristigen Gesichtspunkten - eine gemeinsame Idee dazu, die weiter geht als nur das vergleichsweise passive "gegen den Westen sein".
Das wiederum wird unweigerlich dazu führen, dass man sich in die inneren Angelegenheiten der eher kleineren Mitgliedstaaten einmischen MUSS, um diese Institutionen wie BRICS und SCO zu stärken.


Natürlich. Das ist Augenwischerei und eben kein besseres Alternativmodell. In der Praxis und in der Konsequenz bedeutet auch die sog. multipolare Welt letztlich, dass die Großen die Kleinen dominieren und die Kleinen gezwungen sind sich um die Großen "zu kristallisieren". Wir haben dann global eben drei oder vier Pole die alle innerhalb ihres Einflußbereichs genau dasselbe tun, was die USA vielleicht heute global tun. Darüber hinaus wird das die Welt aber nicht sicherer machen, sondern im Gegenteil unsicherer.


Nicht das selbe. Es wird eine andere Qualität, weil sich die westliche Mentalität von der der östlichen deutlich unterscheidet.
Die westliche ist tendenziell progressiv und individualistisch, die "östliche" (um im Bild zu bleiben) ist eher konservativ und kollektivistisch. Das wird sich auf die Gestaltung auswirken.
Du kannst also noch gar nicht vorhersagen WIE es sein wird... allenfalls dass es nicht genauso wird, wie es der Westen die letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte vorgemacht hat... denn die Auswirkungen sehen wir ja heute.
Das versuchst du aber immer wieder, dieses Schreckgespenst zu beschwören, dass der "Osten" es genauso machen wird, deiner Logik nach machen MUSS, wie der Westen.
Das sehe ich überhaupt nicht so.


Nicht genauso. Viel schlimmer. Du sagst es selber. Der Westen ist frei, der Osten kollektivistisch. Beides in Extremen ist schlecht. Nur hat der Westen eben wegen seiner freiheitlichen Mentalität auch immer das Potential sich aus sich heraus zu ändern und die Stellschrauben entsprechend zu drehen.
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