Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine sind die weltweiten Militärausgaben 2022 auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Wie das Friedensforschungsinstitut Sipri mitteilte, investierten die Staaten im vergangenen Jahr 2.240 Milliarden US-Dollar (etwa 2.040 Milliarden Euro) in ihre Armeen – und damit so viel wie nie zuvor.
Lobbyisten, Politiker und der militärisch-industrielle Komplex aller Länder reden den Menschen ein, ihre Länder seien unterrüstet.
Für alle Nato-Mitgliedstaaten zusammen berechnete Sipri die Rüstungsausgaben bei einem Plus von 0,9 Prozent im Vergleich zu 2021 auf 1.232 Milliarden Dollar, das sind 55 Prozent der weltweiten Ausgaben.
Die Rüstungsausgaben Russlands sind 2022 um 9,2 Prozent auf 86,4 Milliarden Dollar gestiegen.
Die Rüstungsausgaben der NATO betragen das 14-Fache der Rüstungsausgaben Russlands.
Die Militärausgaben der Ukraine haben im vergangenen Jahr 44 Milliarden Dollar betragen. Vergleichsweise haben sich diese Ausgaben denen von Deutschland (55,8 Mrd. Dollar) oder Frankreich (53,6 Mrd. Dollar) angenähert. Rechne man die der Ukraine von mehr als 20 Staaten geleistete Militärhilfe zusammen von rund 30 Milliarden Dollar dazu, entsprachen die gesamten Aufwendungen für das Militär in der Ukraine nach Sipri-Schätzungen 2022 mehr als vier Fünfteln des russischen Militärbudgets.
(Dieser Textteil ist nach den Angaben des ehemaligen Verteidigungsministers der Ukraine Resnikow zwischenzeitlich evtl. veraltet. Er nennt 100 Milliarden US-Dollar westliche Militärhilfe.)
Mit Ausgaben von 877 Milliarden US-Dollar führen die USA die Sipri-Liste (dazu kommen noch die anderen NATO-Staaten!) wie auch im Jahr zuvor an, gefolgt von China (etwa 292 Milliarden US-Dollar) und Russland (etwa 86,4 Milliarden US-Dollar).
Deutschland investierte den Angaben zufolge 2022 knapp 56 Milliarden US-Dollar in die Aufrüstung und liegt damit auf Platz sieben der Rangliste.
Wichtige Ergänzung: Eine Milliarde sind tausend Millionen!