"Ohne Aufklärung – glaube ich – kann man Beethovens Verhältnis zur Religion gar nicht verstehen. Er ist natürlich ganz brav, kindlich – bin ich sicher – erzogen worden, aber ich denke, in einem normalen Rahmen. Aber der Glaube an dieses jene höhere Wesen, also eigentlich ein Deismus, aber konfessionsfrei, das da oben über dem Sternenzelt existiert und alles zusammenhält, der war unerschütterlich in ihm. Da gibt es wirklich viele Stellen, wo er darauf immer wieder Bezug nimmt. Aber das war ein abstrakter, schon fast ein agnostischer Glaube, möchte ich beinahe sagen. Von der Aufklärung her ist klar: Der Vatikan kann es nicht sein; die Pfarrer können es nicht sein, egal, welcher Konfession. Sondern: Das ist da drüber.
Mir fällt da immer der Satz von meinem Vater ein. Der hat immer zu uns Kindern gesagt: Das müsste doch ein armseliger Herrgott sein, wollte er zwischen Protestanten und Katholiken einen Unterschied machen. Das – jetzt aber noch mal überhöht – war bei Beethoven mit Sicherheit das Glaubensbekenntnis." - Konrad Beikircher
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[Hervorhebung von mir]
Das dürfte bei Mozart genauso gewesen sein.