Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
So wie Deutschschweizer nicht mehr dazu gehören.
Völker entwickeln sich im Bereich von Landschaften.

Niederdeutsche sind bis zu den Mittelgebirgen gebildet worden, dort verläuft auch die Sprachgrenze (Benrather Linie).
Österreich und die Schweiz sind definitiv landschaftlich zu weit entfernt, so daß sich dort ganz andere Charaktere entwickelten,
auch durch die Einstrahlung ganz anderer Landschaften (Südosteuropa, Italien usw.).

Sie sind charakterlich nicht mehr mit uns kompatibel.

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Solche Linien sind Unsinn, in Wirklichkeit gibt es ein fließendes Kontinuum von Dialekten und keine harten Trennungen, wie ich auch schon in diesem Beitrag dargelegt habe: [Links nur für registrierte Nutzer]

Die Behauptung dass bestimmte regionale Eigenheiten gleich eine eigene Ethnie begründen würden ist ja wohl ein absoluter Witz.

Die Unterschiede zwischen Niederdeutschen und Schweizern/Österreichern sind auch nicht größer als die zwischen Bretonen/Normanen und Provenzialen, oder zwischen Mailändern und Napolitanern, oder zwischen Asturianern und Andalusiern, oder zwischen Neuengländern und Südstaatlern, oder zwischen Komi und Tartaren.

Im Gegenteil, ich würde sogar sagen die Unterschiede sind bei den Deutschen deutlich kleiner.

Wie Friedrich Ratzel schon sagte:

Deutsche Publizisten haben den Norden und [den] Süden wie unvereinbare Gegensätze gegeneinander gestellt Das Tiefland und das Meer, das Gebirgsland und die abgeschlossene Binnen- lage haben freilich sehr verschieden auf ihre Völker gewirkt Aber doch war es mehr als Kurzsichtigkeit, es war ein Frevel, den Unter- schied zwischen Nord und Süd, Ost und West in Deutschland so zu betonen, wie es oft geschehen ist. Zum Wesen Deutschlands gehört es gerade, daß die entferntesten Stämme sich besser verstehen als in vielen anderen Ländern Europas. Hat die gemeinsame deutsche Muttersprache sich dialektisch abgewandelt so daß der Plattdeutsche und der Bayer, selbst der Alemanne und der Franke sich mühsam ohne das neutrale Hochdeutsch verständigen, und daß dem ersten Druck der lutherechen Bibelübersetzung im Alemannenland Erklärungen hochdeutscher Wörter beigegeben wurden, haben die Lebensgewohn- heiten sich mannigfach verändert, so bleibt doch stets Denken und Fühlen des einen dem anderen begreiflich. Es gibt Stämme im deutschen Volk, in deren Adern mehr keltisches und römisches Blut andere, in denen mehr slawisches Blut fließt; aber ihr Wesen und ihre Lebensumstände gehen nicht so weit auseinander wie [die] des provencalischen Wein- und Ölbaumzüchters und des normannischen Rüben- bauern, wie [die] des rauhen Asturianers und des feinen Andalusien, [die] des ligurischen Piemontesen und des phönikischen Sizilianers. Der deutsche Bauer zieht Getreide und Kartoffel von den Alpen bis zur Nordsee; sein Haus, seine Scheune, seine Lebensanschauungen, sogar der Ofen, hinter dem er viel zu viel sitzt, sie gleichen sich im ganzen deutschen Land. Gerade darin liegt eine große Kraft unseres Volkes, der nur der ebenfalls allgemein angeborene, eigensinnige Sonderungstrieb der Deutschen oft entgegenwirken konnte.