
Zitat von
Jony
Im Nachhinein lässt es sich immer vortrefflich streiten. Vor allem, wenn das Ergebnis feststeht.
Die allermeisten Historiker (Guido Knopp, MrWissen2go und Konsorten mal außen vor) dürften sich darüber einig sein, dass wenn Hitler Anfang der 1940er Jahre tot umgefallen wäre, wir wohl erst heutzutage damit beginnen würden die nach ihm benannten Straßen und Plätze umzubenennen.
Was also ist geschehen in diesen letzten 3, 4 Jahren bis Mai 1945? Ganz einfach: Es ging steil bergab
Und was ist überhaupt - aus der historischen Vogelperspektive betrachtet - der Unterschied zwischen Napoleon und Hitler?
Der Eine war vor allem erfolgreich, der Andere war vor allem nicht erfolgreich.
Heute wird der Eine als ein Pionier der gerade heutzutage ja ganz besonders trendigen "Europäischen Einigung" romantisiert, während der Andere quasi als sowas wie der antieuropäische, kinderbluttrinkende Satanist betrachtet wird.
Im Kolosseum der Geschichte wird schmutzig und mit harten Bandagen gekämpft, eben weil es dort keine "Sieger der Herzen" gibt. Nach ihnen wird in politischen Diskussionen nur von übermoralisierenden Wendehälsen gerufen, um sich selbst bzw. ihre eigene politische Agenda zu erhöhen. Die Allermeisten haben nämlich durchaus eine gewisse geschichtliche Bildung, argumentieren aber trotzdem so emotional und gefühlsduselig wie ihre Omma Erna. Omma Erna glaubt aber wenigstens wirklich dran und benutzt die Moral nicht als politisches Werkzeug...
Der wohl größte Fehler Hitlers war ein ziemlich altdeutscher: Das offene Visier.
Mit offenem Visier kann, ja MUSS man kämpfen, wenn der Kampf von einem unparteiischen Schiedsrichter begleitet und beobachtet wird. Im Kolosseum der Geschichte gibt es jedoch, wenn überhaupt (!), "nur" Gott als Beobachter und Schiedsrichter.
Was machen wir denn dann aber, wenn wir Zeuge davon werden, dass selbst "Gott" - bzw. für die Atheisten und Agnostiker "die Natur" - die Listigen und Unfairen in dieser Arena mit Sieg belohnt?