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navy
Tragische Sache!
Das war eine Folge der Privatisierung auch noch der Fluglotsen, der Allein im Tower war.
Flugzeugkollision von Überlingen
Flugzeugkollision von Überlingen
Die Flugzeugkollision von Überlingen war der Zusammenstoß zwischen DHL-Flug 611 und Bashkirian-Airlines-Flug 2937 über Owingen bei Überlingen am Abend des 1. Juli 2002. Der Flugunfall ist mit 71 Opfern, davon 49 Kindern, der bisher folgenschwerste Flugunfall in der Bundesrepublik Deutschland.[1] Der Unfall zog zahlreiche Diskussionen rund um die Flugsicherung und verschiedene Flugsicherungssysteme nach sich.
Ushkirian-Airlines-Flug 2937 startete am 1. Juli 2002 gegen 21 Uhr (MESZ) am Flughafen Moskau-Domodedowo[2] mit einer russischen Tupolew Tu-154M der Bashkirian Airlines. An Bord der Maschine befanden sich 69 Menschen, der Großteil davon Schulkinder im Alter zwischen 8 und 16 Jahren aus Ufa in der russischen Republik Baschkortostan. Ziel des Charterfluges war Barcelona. Die Reise sollte eine Belohnung für die größtenteils hochbegabten Schüler wegen guter Leistungen in der Schule sein und wurde von einem lokalen baschkirischen Komitee für die UNESCO organisiert.[3] Der Abflug hätte eigentlich am Vortag stattfinden sollen. Da sich der für den Bustransfer der Kinder zuständige Fahrer in Moskau verfahren hatte, wurde der Flug verpasst und dann auf den nächsten Tag umgebucht. Gesteuert wurde das Flugzeug von dem Flugkapitän Alexander Gross, der bereits 12.000 Flugstunden absolviert hatte. Kopilot war Murat Itkulow.[4]
„Zum Zeitpunkt des Ereignisses war nur ein Lotse im Kontrollraum des ACC Zürich. Er hatte gleichzeitig die Aufgaben des Planungs-Verkehrsleiters, des Radar-Verkehrsleiters und des Dienstleiters wahrzunehmen. Mit ihm im Kontrollraum war eine Controller-Assistentin. Ihre Aufgabe war es, den Lotsen bei Routine- und Koordinierungsaufgaben zu unterstützen; sie hatte keine Aufgaben und Berechtigungen im Rahmen der Verkehrsführung.“
– Bericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung
Ausfall der Telefonanlage
Auch die Telefondirektleitungen der Bodenkontrolle Zürich zu den benachbarten Luftüberwachungszentren waren außer Betrieb, nachdem der Lotse nach anfänglichem Zögern Wartungsarbeiten an der Telefonanlage zugestimmt hatte, wobei er annehmen durfte, dass die Funktion der Telefonanlage hinreichend ersetzt würde; tatsächlich war das Ersatzsystem jedoch nicht einsatzbereit und die Wartungsarbeiten am Hauptsystem waren zur Zeit des Unfalls zwar beendet, ohne dass es jedoch für den Lotsen freigegeben worden war.
Tötung des diensthabenden Fluglotsen
Am 24. Februar 2004 wurde der beim Unfall dienstleitende Fluglotse Peter Nielsen von dem Russen Witali Kalojew,[31] dessen Frau und zwei Kinder bei der Kollision ums Leben gekommen waren, in Kloten bei seinem Haus erstochen.[32] Das Obergericht des Kantons Zürich verurteilte den Täter wegen vorsätzlicher Tötung zu acht Jahren Haft. Die gegen dieses Urteil eingelegte Nichtigkeitsbeschwerde wurde vom Kassationsgericht des Kantons Zürich teilweise gutgeheißen. Das Obergericht reduzierte daraufhin die Strafe im Juli 2007 auf fünf Jahre und drei Monate, da Kalojew eine stark verminderte Zurechnungsfähigkeit zugeschrieben wurde. Dagegen legte die Staatsanwaltschaft Beschwerde beim Bundesgericht ein.[33] Am 8. November 2007 bestätigte dieses jedoch die Strafe von fünf Jahren und drei Monaten. Kalojew, der zwei Drittel der Strafe bereits abgesessen hatte, wurde daraufhin aus der Haft entlassen.[34]
Nach seiner Haftentlassung kehrte Witali Kalojew in seine Heimat zurück; dort wurde er, insbesondere von hunderten Mitgliedern der Jugendorganisation Naschi, empfangen und gefeiert.[35] Am 18. Januar 2008 wurde er in der Republik Nordossetien zum stellvertretenden Minister für Bau und Architektur ernannt.[31][36]
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