... Das Bevölkerungswachstum in den arabischen Ländern ist nach Schwarzafrika das höchste in der Welt.
In den letzten 50 Jahren ist die Population
von Ägypten und Tunesien um das 2,8-fache gewachsen,
in Marokko um das 3,07-fache,
in Algerien um den Faktor 3,5,
im Jemen um den Faktor 4,6,
in Syrien um das 5,1-fache
und in Libyen um sogar um das 6,5-fache.
Zum Vergleich:
Die Bevölkerung in Deutschland stieg trotz Immigration und Einbürgerung nur um den Faktor 1,08.
Die gesamtarabische Bevölkerung wuchs von 122 Millionen Menschen im Jahr 1970
auf 307 Millionen im Jahr 2004,
und es sind 484 Millionen im Jahr 2025 zu erwarten.
Die Weltbank verlangt bis dahin die Schaffung von 100 Millionen Arbeitsplätzen als Minimallösung - eine Illusion.
Das ökonomische Wachstum kann mit der Demographie nicht Schritt halten; die Arbeitslosigkeit steigt.
2004 betrug ihre Rate 15 Prozent und unter der Jugend 25 Prozent, wobei die verschleierte Arbeitslosigkeit im Rahmen der Zeitarbeit nicht berücksichtigt wurde.
In Ägypten betrug 2010 der Anteil junger Menschen zwischen 18 und 29 Jahren an der Gesamtbevölkerung circa 25 Prozent - etwa 20 Millionen Menschen.
90 Prozent von ihnen hatten keine gesicherte Stelle.
Dies sind die potentiellen Auswanderer, insbesondere die gut ausgebildeten unter ihnen.
In Tunesien waren 40 Prozent der Akademiker arbeitslos.
Die Arbeitsmigration in den Golfstaaten ist immer befristet, mildert jedoch die Not in manchen Ländern.
Aber die Auswanderung von jährlich 70000 Akademikern aus dem arabischen Raum, überwiegend gen Westen, stellt für das Wirtschaftswachstum einen irreparablen Verlust dar, da weniger als 20 Prozent zurückkehren.
Das Bevölkerungswachstum führt zu einer Verarmung:
Das Pro-Kopf-Einkommen in Ägypten ist auf zwei Dollar pro Tag gesunken, trotz eines Wirtschaftswachstums von über vier Prozent in den letzten Jahren.
Es überfordert auch die beschränkten Ressourcen.
Die Weltbank hat 2001 fünfzehn arabische Länder identifiziert, die unter der Wasserarmutsgrenze von weniger als 1000 Kubikmeter pro Person und pro Jahr liegen.
Es wird prognostiziert,dass im Jahre 2025 der gesamtarabische Durchschnitt auf 500 Kubikmeter sinken wird.
Die Agrarproduktion deckte im Jahre 2003 nur 48 Prozent des eigenen Bedarfs. ...