Nur ist ein T-55 eben nicht im Ansatz zum Einsatz als Präzisionsartillerie ausgestattet. Der war als Kampfpanzer für den Beschuss im direkten Richten ausgelegt. Als Hilfsartillerie fällt ihm der Rohrerhöhungswinkel auf die Füße. Auch ist die verfügbare Munition (Fragt sich auch, wieviel davon noch vorhanden ist, denn die 100 mm ist ja lange aus dem Dienst gegangen) nicht dafür gedacht. Es gibt wesentlich geeignetere Waffen in russischen Arsenalen.
Der T-55 ist maximal noch als eine Art Direktfeuerunterstützung infanteristischer Operationen denkbar. Dabei ist er aber durch leichte Panzerabwehrwaffen gefährdet. Besser wäre es gewesen, schon vor 20 Jahren den BTR-T serienreif zu machen. Eine Menge russischer Soldaten hätten dadurch gerettet werden können. Die Russen müssen dringend ihre Beschaffungspolitik überdenken und optimieren. Zuviele vielversprechende und kostengünstig anzuschaffende Waffensysteme wurden in den letzten 30 Jahren einfach versenkt (z.B. der Chiorny Orjol oder der BTR-T) bzw. nur in homöopathischen Mengen beschafft (z.B. der BMPT) . All das macht der Armee heute das Leben schwer. Auch die Fehlentscheidung, sich vom T-80 abzuwenden, sollte dringend überdacht werden. Angeblich hat Omsktransmasch die Produktionseinrichtungen für diesen Panzer bis heute erhalten. Die Serienproduktion sollte daher schnellsten beginnen.