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Ich denke an den Höhepunkt der Corona-Angst im vergangenen Jahr. Wer sich gegen eine Impfung entschied, wurde öffentlich als rücksichtsloser Egoist verurteilt und daraufhin in manchen Fällen von bisher guten Freunden und eigenen Familienangehörigen gemieden und verabscheut: er zeige keine Spur von Nächstenliebe. Sogar von Gottesdiensten wurden mancherorts Ungeimpfte ausgeschlossen. Die Meinung, Geimpfte würden das Virus nicht mehr übertragen können, erwies sich nachher als Fehleinschätzung. [...]
Täuscht sich, wer den Eindruck hat, dass auch wir Christen uns im Krieg das ´gnadenlose` Urteilen über ´den Feind` angewöhnt haben, das wir in politischen Kommentaren täglich zu lesen bekommen?
´Der Feind` muss ´besiegt`, ´gedemütigt`, ´bestraft`, wenn nicht vernichtet werden. Verständliche Erbitterung Angegriffener hat dazu geführt, dass keine Bereitschaft erkennbar ist, mit den Angreifern über Waffenruhe reden zu wollen.
Jesus jedoch sprach von „Liebe“ gegenüber „Feinden“.
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