


ist mir zu sehr schwarz weiß Denken bzw. schwarz weiß gelb denken...
Der edle Ritter aus dem Abendland gegen Mongolensturm2.0 auf dem Planet der Affen, oder wie??
Ganz ehrlich, was die Bewertung der Welt angeht, vertraue ich nur noch Highlandern oder gut gealterten Büchern - und da es keine Highlander gibt...
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H -- L SEUME ! ! !
(schade nur, dass es keine kommentierte Ausgabe gibt für all die altgriechischen und sonstigen Texte sowie erklärungen des historischen kontext wie in jedem mittelmäßigen Reclamheft. aber hey, der DOKTOR wird totgeschwiegen. warum? einfach lesen, dann wisst ihrs ; )
Wo ein Beweis fehlt, heißt es nicht unbedingt, daß es keinen Beweis gibt...
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Es wurde schon oft versucht, die Kriminalgeschichte vom Aufstieg des Geheimdienstoffiziers Wladimir Putin zu erzählen.
Die Dokumentation „Putin und die Mafia“, derzeit in der Mediathek des ZDF und vom Sender selbst als die erste gründliche Untersuchung angepriesen, ist einer der hilflosesten Versuche. Zugleich zeigt die französische Produktion exemplarisch, warum und woran Dokumentationen über Putins kriminelle Machenschaften zwangsläufig scheitern müssen.
Indizien führen bis an den russischen Präsidenten heran, doch dann kommen die Konjunktive: könnte, offenbar, mutmaßlich, vielleicht, angeblich, haben soll, zu sein scheinen. Plausibel ist vieles, immer aber fehlt der schlagende Beweis. Umso sorgfältiger und detaillierter müssten die Recherchen der Autoren bis zu diesem Punkt geführt werden. Doch die ZDF-Doku ist von einer erschreckend fahrlässigen Oberflächlichkeit.
Die Autoren Nicolas Tonnev und Anastasia Kirilenko präsentieren alte Geschichten. Putin hat sie längst ohne Kratzer überstanden. In den 90er Jahren, als Putin in St. Petersburg für dubiose Tauschgeschäfte mit dem Ausland und die Erteilung von Gewerbegenehmigungen im wilden Kapitalismus jener Jahre zuständig war, wurde es noch eng. Da wurde sogar ein Untersuchungsausschuss eingerichtet. Der ZDF-Film präsentiert einen Abgeordneten, der damals dabei war. Er darf ein paar Faksimiles in die Kamera halten, ein paar Eindrücke schildern. Schnell ist die Episode vorbei. Es gibt keine Trennung der Spekulationen von den wasserdichten Fakten.
Putin selbst hat, als er dann Präsident war, alle weiteren Untersuchungen verhindern lassen.
Wladimir Milov, ehemals Vize-Energieminister, wäre ein guter Zeuge gewesen. Doch er muss Suggestivfragen beantworten: „Würden Sie das als Kleptokratie bezeichnen?“ – „Für mich ist es das.“ Auch der Milliardär-Cellist aus den Panama-Papers hat seinen Auftritt. Dubios der Mann, plausibel die Annahme, er sei einer von Putins Vermögensverwaltern. Plausibel, mehr aber auch nicht.
Wem gehört die Sotschi-Residenz?
Gar nicht gut tut es dem Film, dass er die Sotschi-Residenz Putins mit hineinmischt. Es wird der Eindruck erweckt, sie sei sein persönliches Eigentum („wie kann er sich das leisten, von 150 000 Euro Jahresgehalt?“). Das aber führt in die Irre.
Dieser Palast ist aus einem ganz anderen Grund ein Skandal. Die eine Milliarde Euro, die er gekostet hat, wurden aus dem Etat für das durch und durch marode russische Gesundheitssystem herausgezogen, was russische Journalisten schon vor Jahren aufgedeckt haben.
Am Ende belegt der Film nicht den kriminellen Charakter des Systems Putin. Er bedient wegen seiner Angreifbarkeit vielmehr den Verdacht, Anschuldigungen gegen den Präsidenten seien mehr oder weniger aus der Luft gegriffen und beruhten auf Behauptungen von Zeugen, denen man glauben kann – oder auch nicht.
Putin führt Russland durch das 21. Jahrhundert nach einem altrömischen Grundsatz: „Do ut des“. Seine Getreuen lässt der Präsident gewähren, er hat sie zu Milliardären gemacht – was sie ihm mit Loyalität zurückzahlen. Natürlich ist Putin nicht zu kurz gekommen – wahrscheinlich, mutmaßlich, mit einiger Sicherheit. Die Dokumentation behauptet als Fazit, Putin müsse an der Macht bleiben, weil sonst alles ans Licht käme. Warum? Bei der Ablösung von Boris Jelzin haben die russischen Eliten den Übergang von einer kleptokratischen Kaste zur nächsten doch auch vertraglich lösen können. Jelzins Schwiegersohn Valentin Jumaschow ist noch heute Putin-Berater und hat ein Büro im Kreml, um über die Interessen der Jelzin-Erben zu wachen. Eine solche Rolle traut man auch der geschäftstüchtigen Putin-Tochter Katarina zu.
In der Politik ist es wie in der Mathematik: alles, was nicht ganz richtig ist, ist falsch (Edward Kennedy)
Geben Sie Deutschland die Führungsrolle, die Deutschland verdient. (Wolodymyr Selenskyj)
Igno: Dr.Mittendrin, Flaschengeist, Politikqualle, Hr.Mayer
Diese landauf, landab geteilte Sicht teilen nur Leute, die von den Details keine Ahnung haben und desinformiert wurden.
Was für ein Quatsch, vom "totalen Krieg" zu sprechen, wenn es lediglich eine kleine Eingreiftruppe war, um die ukrainische Regierung zur Vernunft zu bringen.
Was jedoch, wenn all dies nur vorgeschobene Gründe wären, um das wahre Motiv für den Überfall zu verbergen?
In der jüngsten Ausgabe der „Revue du Crieur“, des Printmagazins der französischen Internetzeitung „Mediapart“, plädiert François Bonnet, Mitgründer und langjähriger Chefredakteur des ebenso erfolgreichen wie qualitativ hochwertigen Investigationsblattes, für eine Blickkorrektur.
Drei Argumente sprächen gegen die angeführte Betrachtungsweise: Erstens begann der Krieg gegen die Ukraine bereits 2014 mit der Annexion der Krim und der Ausweitung des Konflikts auf die „separatistischen“ Gebiete im Osten der Ukraine; doch damals sprach niemand von „Neoimperialismus“ oder gar vom Versuch einer grundlegenden geopolitischen Neuordnung; vielmehr ging es um einen alten Lokalkonflikt im Donbass, um die Sicherung von Sewastopol als Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte und um die Bestrafung der „abtrünnigen“ Ukraine.
Eine Familie, die nur an ihrem Fortbestand interessiert ist?
Zweitens war die Lancierung des „totalen“ Krieges am 24. Februar eine Entscheidung Putins und einer Handvoll Vertrauter. Ob die politische und gesellschaftliche Elite des Landes geschlossen dahintersteht, ist zweifelhaft; vereinzelte Proteste sind an die Öffentlichkeit gedrungen und dürften bloß die Spitze des Eisbergs bilden. Drittens sind Putins Argumente für die „Eliminierung des Nazi-Drecks in Kiew“, wie er sie etwa in einer Ansprache vom 24. Februar – und zuvor bereits in einem „historischen Essay“ vom Juli 2021 – formuliert hat, derart inkonsistent, ja inkohärent, dass manche seine geistige Gesundheit anzweifelten.
Solange der Trend so ist, dass der Lebensstandard entweder gleich bleibt oder sich verbessert, kann einem das relativ egal sein. Im Westen verschlechtert sich der Lebensstandard seit über 20 Jahren, nur halbwegs aufgehalten durch den technischen Fortschritt.
Was jedoch, fragt Bonnet, wenn der russische Präsident, ebenso luzide wie zynisch, Gründe für die „Spezialoperation“ vortrüge, an die er selbst nicht glaubte – um das wahre Motiv zu verbergen?
Dieses benennt der Autor in einem Satz:
Putin sei der Chef einer kriminellen „Familie“, für die Krieg ein Mittel bilde, das eigene Dasein und den Fortbestand des durch sie geschaffenen und gelenkten Systems zu sichern.
Seit einem Vierteljahrhundert weigerten sich westliche Verantwortliche anzuerkennen, dass Putin ein Krimineller im Politiker-Kostüm sei, kein Präsident mit Verbindungen zur Welt des Verbrechens. „Korruption, Morde, Einkerkerungen, phänomenale Bereicherungen, die ökonomische Ausbeutung des Landes“, so Bonnet, „werden seit je als Kollateralschäden, als bloße Nebenwirkungen angesehen, die ein von der Rohstoff-Rente lebendes autoritäres Regime hervorbringt.“
Normal in fast allen Staaten der Welt. Leider.Dabei haben unzählige Bücher, Beiträge von Investigationsjournalisten sowie Berichte ausländischer Nachrichtendienste reichlich inkriminierende Details über Putin und seine „Familie“ zutage gefördert.
So ist das System von Bestechungen, Schutzgelderpressungen und betrügerischen Verkäufen von Exportlizenzen, das Putin in den Neunzigerjahren als Leiter des Komitees für Außenbeziehungen von Sankt Petersburg eingerichtet hatte, bestens dokumentiert.
Putin empfahl sich seinem Vorgänger Jelzin durchs Vertuschen von Veruntreuungsvorwürfen gegen ihn.
Aufgrund seiner Effizienz wurde der zeitweilige Vizebürgermeister bald nach Moskau berufen, um den sogenannten „Mabetex-Skandal“ zu ersticken, mutmaßliche Veruntreuungen zugunsten des damaligen Präsidenten Boris Jelzin und seiner Töchter. 1998 zum Leiter des KGB-Nachfolgedienstes FSB ernannt, stellte Putin, so die Vermutung, den allzu hartnäckigen Generalstaatsanwalt Juri Skuratow durch ein „Kompromat“ kalt, ein (gefälschtes) Sexvideo. Damit empfahl er sich Jelzin als Nachfolger. Im März 2000 als neuer Präsident vereidigt, garantierte er seinem Vorgänger als erste Amtshandlung umfassende Immunität.
Die meisten der rund dreißig Mitglieder von Putins „Familie“ sind Kollegen aus den Petersburger Tagen, manche sogar Genossen aus der Zeit als KGB-Agent in Dresden oder Kindheitsfreunde. Sie bekleiden heute höchste Posten in Politik (wie Nikolai Patruschew und Dmitri Medwedew, Leiter und stellvertretender Leiter des Sicherheitsrats) oder Wirtschaft (wie Alexej Miller und Igor Setschin, Leiter der Gas- und/oder Ölkonzerne Gazprom beziehungsweise Rosneft).
Der Liste der wichtigsten Mitglieder von Putins „Familie“ stellt Bonnet jene einer Auswahl von Opfern politisch motivierter Mordanschläge gegenüber. Jeder kennt die Namen von Anna Politkowskaja und Boris Nemzow, aber wem sagen jene von Natalia Estemirowa, Timur Kuaschew oder Stanislaw Markelow noch etwas? Wie diese wurden in Russland seit dem Jahr 2000 Dutzende von Journalisten, Menschenrechtlern, Rechtsanwälten und Oppositionspolitikern erschossen oder vergiftet, wenn sie nicht unter dubiosen Umständen „Selbstmord“ begingen oder bei einem „Verkehrsunfall“ ums Leben kamen. Die entsprechenden Ermittlungen, sofern überhaupt eingeleitet, verliefen stets im Sand.
Aggressiver unaufhörlicher Propaganda ist man überall ausgesetzt, auch in UK oder D. Kein Unterschied zu RU. Wobei ich im Falle von RU nicht weiß, ob das dort tatsächlich auch der Fall ist oder nicht.
Sprengstoffanschläge auf Wohnhäuser „kurierten“ die Kriegsmüdigkeit des Volkes
Womöglich noch gravierender: Krieg war für Putin und „Familie“ von *vorn*her*ein ein Mittel, ihre Macht abzustützen. Im Sommer 1999 wurde der unbekannte Apparatschik zum Premierminister ernannt; im Vorfeld der auf März 2000 angesetzten Präsidentschaftswahl galt es, den blassen Redner als starken Führer aufzubauen. Ein zweiter Tschetschenien-Krieg wäre diesem Zweck gewiss dienlich gewesen, doch zeigten die Russen, durch den ersten noch traumatisiert, einstweilen wenig Kampflust. Da explodierten überall Bomben: Am 31. August in Moskau, am 4. September in Dagestan, am 8. und 13. erneut in der Hauptstadt, am 16. in der Don-Region . . . Weit mehr als dreihundert Todesopfer ließen die öffentliche Meinung jäh umschlagen: Der Zweite Tschetschenien-Krieg fand statt, mit den bekannten Folgen.
Bonnet verweist hier auf einen Vorfall in Rjasan südöstlich der Hauptstadt, wo am 22. September 1999 Bomben im Keller eines Wohnhauses gefunden wurden. Rasch konnten zwei FSB-Beamte verhaftet werden, die die Sprengstoffsäcke herbeigeschafft hatten; der damalige Chef des Dienstes, der oben erwähnte Nikolai Patruschew aus Putins „Familie“, schob als Erklärung eine „Attentats-Übung“ vor, deren Widersprüche die örtlichen Behörden ein Leichtes hatten zu entlarven.
Die nächste Generation steht zur Übernahme der Geschäfte bereit
Am Ende seines zweiten Vierjahresmandats begann dem Präsidenten indes die Basis wegzubrechen. Die politischen Morde, die fehlende Rechtsstaatlichkeit, die alles durchdringende Korruption, vor allem die scham- und maßlose Bereicherung der Herrschenden ließen sich nicht mehr länger kaschieren. Prompt machte Putin mobil mit einem Gesellschaftsprojekt, das ein starkes, moralisches, altruistisches „Wir“ gegen ein verweichlichtes, verderbtes, selbstverliebtes „Sie“ ausspielt: den Westen.
Und er führte einen Blitzkrieg in Georgien. Das ließ die Umfragewerte zeitweilig steigen. Doch 2011 kam es nach manipulierten Parlamentswahlen zu massiven Protesten, 2012 siegte Putin in der ersten Runde der Präsi*dentschaftskür nur dank Wahlfälschung. Zwei Jahre später annektierten kleine grüne Männchen die Krim. Abermals schnellten die Beliebtheitswerte hoch.
Der „totale“ Ukrainekrieg reiht sich laut Bonnet ein in diese Reihe von Militäraktionen, die primär aus innenpolitischen Gründen geführt wurden. Putin ist siebzig, es gibt Spekulationen über seine Gesundheit.
Die Mitglieder seiner „Familie“ sind zwischen zweiundsechzig und fünfundsiebzig Jahre alt; es sei an der Zeit, die Geschäftsübernahme durch die „Generation 2“ in die Wege zu leiten, die jener der Väter Straffreiheit garantieren soll.
Ein Krieg und die damit einhergehende Schaffung einer Diktatur in Russland verhinderten jede öffentliche Diskussion über diesen lautlosen, bereits im Gang befindlichen Stabwechsel, meint Bonnet und zitiert den langjährigen Leiter des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada, Lew Gudkow: „Was zählt, ist die totale Zensur, die seit Februar-März herrscht.
Die Bevölkerung ist einer aggressiven, unaufhörlichen Propaganda ausgesetzt, die auf allen Kanälen wütet, selbst den religiösen. Wie jede Propaganda, so taucht auch diese ihre Empfänger in einen Zustand von Furcht und Verlorenheit, der Aufnahmefähigkeit und kritisches Urteilsvermögen vernichtet. So erzeugt man bei ihnen eine Verfasstheit von Unsicherheit, Zynismus und Apathie, die sie zu Anhängern der Gewalt macht.“
Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Landkreise und Großstadtbezirke im Konfliktfall mit Lokalreferendum legal aus lokal unerwünschten Gesetzen ausoptieren können.
Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Landkreise und Großstadtbezirke im Konfliktfall mit Lokalreferendum legal aus lokal unerwünschten Gesetzen ausoptieren können.
Kann sein, mir gefällt auch einiges nicht.
Dennoch wirst Du in Rußland oder China nicht die erhoffte Alternative finden.
Wissenschaft und Aufklärung sind nicht aufzuhalten, was das eine ist.
Und das andere ist, daß eine Rückversetzung in vorherige Zustände um den Tausch zu elender Sklaverei und Entrechtung passieren wird.
Dies wird ohnehin nur für die Massen gelten, aber nicht für die Eliten.
Die leben davon - und zwar so, wie SIE wollen.... je nachdem auch lbqt usw. wie es IHNEN gefällt eben - NEXT GENERATION PUTIN***
In der Politik ist es wie in der Mathematik: alles, was nicht ganz richtig ist, ist falsch (Edward Kennedy)
Geben Sie Deutschland die Führungsrolle, die Deutschland verdient. (Wolodymyr Selenskyj)
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