Bundeswirtschaftsministerin Reiche verwies auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Alte Gewissheiten sind verschwunden", sagte sie. Aufrüstung sei nicht nur sicherheitspolitisch geboten, sondern auch eine wirtschaftliche und technologische Chance für Deutschland.“
Man sollte auch nicht vergessen, dass die aktivierten Reservisten über Kampferfahrung verfügen. Das sind keine Jungspunde, die mal eben zu den Waffen gerufen werden. Die sind in Einsätzen gewesen, erfahren und gewieft.
Und man mag es nicht glauben: Reservist heisst nicht gleich "alter Mann". Das sind Leute Mitte 30. Ein Kollege von mir kam in dem Alter aus Jugoslawien zurück und hatte den Rang eines Majors. Gut, der hatte auch schönes Ding weg nach dem, was er da unten erlebt hatte.
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Zahme Vögel singen Dir ein Lied von Freiheit
Freie Vögel fliegen!
Ich will damit vor allem aussagen, dass die Russen nicht zentraler Punkt der Kalkulation der Ukraine waren. Es ist auch nicht Aufgabe der Ukraine, ständig Befindlichkeiten Russlands zu pflegen. Die Ukrainer sind auf die Straße gegangen, weil sie mehr Wohlstand und Freiheit in Richtung EU gesehen haben, als in Richtung Russland. Daraus besteht aber für Russland keine Feindseligkeit, jedenfalls wenn man es nüchtern betrachtet.
Was ja kein Argument ist, da keine westlichen Atomwaffen jenseits der Grenze vor 1989 stationiert wurden. Eine Bedrohung ergibt sich daraus entsprechend nicht. Das Argument mit Mexiko ist geradezu absurd, da eine Raketenabwehr der Russen da keinen strategischen Sinn macht, aber es zeigt doch einen entscheidenden Unterschied. Denn bei allen Spannungen zwischen USA und Mexiko, was Verteidigung und Wirtschaft angeht, stehen die Länder sehr eng zusammen. Die Amerikaner haben es absolut verstanden, ihre unmittelbaren Nachbarn zu binden. Etwas, was die Russen nicht hinbekommen und nie konnten.
Gute Beziehungen im internationalen Raum sind immer ein quit pro quo. Kooperation zum gegenseitigen Vorteil ist auch nichts Negatives. Das Problem kam auch nicht von Seiten der Ukrainer, sondern der Russen. Die Ukrainer suchten natürlich eine von Russland abgrenzende Identität, aber das muss ja nicht zu einem Problem werden, wenn Russland es nicht zu einem gemacht hätte. Selbst mit der russischen Minderheit wäre das kein Problem gewesen, wenn man es ähnlich Europas gemacht hätte, siehe die Deutsche Minderheit in Belgien.
Ja, dem ist sogar eindeutig so. Ein Raketenschild ist erstmal keine Provokation, denn das haben auch die Russen und vor allem gibt es kein Recht der Russen darauf, dass die Europäer ihnen jederzeit die Möglichkeit zur Vernichtung Europas oder der USA bereitstellen. Denn man kann es ja auch genau andersherum argumentieren. Die Russen hätten einseitig ihr Nukleararsenal abbauen können, dann braucht man auch keinen Raketenschild.
Dass die NATO für Russland keine Bedrohung ist, ist darüber hinaus unfraglich. Das Bündnis hält dafür überhaupt nicht Munition, Personal oder Material vor. Und Atomwaffen unprovozoert einsetzen, bringt niemandem irgendwas, selbst in angenommen maximal imperialistischen Haltung der NATO, wäre es absolut irre diese Büchse der Pandora zu öffnen und Atomwaffen auf Russland abzufeuern.
Fatalismus bedeutete, dass ich dem Willen des Menschen keine Bedeutung zumessen würde und sämtliche Entwicklungen als gegebenes Schicksal hinnähme. Genau das ist nicht der Fall. Nur sieh dir doch mal an, welchen Willen europäische Eliten umzusetzen gewillt bzw. in der Lage sind. Wie man dabei optimistisch bleiben kann, ist mir irgendwo ein Rätsel, ich beneide dich aber durchaus ein wenig darum.
Meine große Befürchtung ist übrigens, dass ich noch gar nicht schwarz genug sehe, was die Zukunft Europas (als Kontinent) angeht.
Regierung ist nicht Vernunft, sie ist nicht Beredsamkeit, sie ist Gewalt! Wie das Feuer ist sie ein gefährlicher Diener und ein furchtbarer Herr.
George Washington
Das war auch eine Frage von mir. Was aber sollte er im Konkreten (nicht) machen?
1. Zuerst abwarten, bis die russische Marinebase in Sewastopol vernichtet wird, bzw von der amerikanischen Marine besetzt? Dann wird die Schwarzmeeresflotte der RF zum Schrott, denn sie kann nirgendwo repariert werden. Die RF würde von der Türkei als niedere Macht verachtet, und eine echt russophobe Politik wäre die Konsequenz.
2. Dann ruhig die ethnischen Säuberungen in Donbass, Lugansk und in der Krim beobachten, die keinen Schwein im Westen berühren? Also das, was jetzt in den östlichen Regionen massenweise als Alltag passiert?
3. Ruhig jahrelang schauen, wie der Westen die Ukraine aufrüstet, aufhetzt, trainiert?
Und dann, wegen eines "Skripal-Falls" oder sonst einem (inszenierten) Mord beginnt eine Offensive. Und ein Valdyn sagt : "Na ja was soll´s. Pech gehabt muhaha"
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