
Zitat von
amendment
Na, das ist ja mal ein schräges Statement. Bewusstsein impliziert also Schuld. Die dahinter stehende Philosophie ist eindeutig eine religiöse - und zwar eine abrahamitisch determinierte! Nur den drei Sandreligionen aus dem Nahen Osten ist die permanente Schuld, die permanente Prüfung und die permanente Suche wesenseigen.
Dann will ich mal detailliert darauf antworten.
1. Eine Konsequenz, eine Reaktion, die einer Aktion folgt, hat rein gar nichts mit Schuld oder Unschuld zu tun.
2. Leben zu geben und Leben zu nehmen sind Handlungsoptionen, die man zwar bewertet, allerdings völlig unabhängig von einer Schuldzuordnung.
3. Es gibt kein "Recht auf Leben". Wie kann man bloß auf solch eine abstruse These kommen?
4. Gerechtigkeit ist keine Fiktion; Unschuld und Schuld hingegen sind es.
Ehrlich, du wirkst auf mich wie ein Gefangener in einem Gefängnis, das du dir aufgrund deiner eigenen Schuldzuweisung selbst errichtet hast.
Bußfertigkeit ist ein Kunstbegriff für all die Religiösen unter uns.
Das Leiden hat über die Körperlichkeit hinaus lediglich eine psychologische Dimension; die Religiösen wollen daraus geradezu zwanghaft eine philosophische machen.
Das Leben ist zugleich immens wertvoll und absolut wertlos - mit dieser Erkenntnis kommt so mancher offensichtlich nicht zurecht. Nämlich diejenigen, die zeitlebens in "Alpha-Omega"-Kategorien denken. In Gut und Böse. Anfang und Ende. Hell und Dunkel. Groß und klein.
Sie sind allesamt Gefangene eines intellektuellen Dualismus, den es so überhaupt nicht gibt.
Warum?
Weil es ihnen um Orientierung geht. Fixierung. Ziele. Weil sie nicht verstehen, dass es keinen Gott gibt. Es keines Gottes bedarf. Weil sie das Göttliche - wenn man das mal philosophisch so ausdrücken möchte - in sich entweder nicht erkennen oder, falls sie es erkennen: es sie ängstigt.
All die Religionen... nur wegen der Angst. All die Schuldzuweisungen... nur wegen der Angst.
Wie kann ich helfen?