Zitat Zitat von HerrMayer Beitrag anzeigen
Ja, schön erklärt ! Danke!
Wie kriegt man einen Journalisten, der noch eine Seite führt, wo viele ihre Gastkommentare schreiben, unter Druck.

Sag`s mir.

Hier habe ich heute gefunden, wenn linke Journalisten einen so richtig fertig machen wollen - siehe die Rezension eines total überlinken Journalisten bei der TAZ - und alles immer schön rein in die rechte Ecke gehauen.

[Links nur für registrierte Nutzer]

Was nicht in die linke Gesinnung paßt, wird madig gemacht.

„Rechtsnationaler Käse“

Es gibt zum Erscheinen dieses Romans eine selbst längst fast romanhafte Vorgeschichte. Als Nachfolger des so erfolgreichen „Turms“ war das Buch vom Suhrkamp-Verlag mehrfach unter dem Arbeitstitel „Lava“ angekündigt und dann wieder zurückgezogen worden; öffentlich spekuliert wurde über – durchaus ja nachvollziehbare – Schwierigkeiten des Verlags mit dem 1968 geborenen Autor, der sich in Debatten in Pegida-Nähe positioniert, von „Meinungskorridoren“ geredet und die Geflüchteten des Jahres 2015 mit Überfremdungsideen zusammengebracht hat.
Die [Links nur für registrierte Nutzer] im Jahr 2018, in dem Tellkamp behauptete, 95 Prozent der Flüchtlinge „kommen her, um in unsere Sozialsysteme einzuwandern“, wird in dem neuen Roman selbst erwähnt: „noch immer meldet sich der T. mit kruden Thesen, den von Rechten sattsam bekannten Opfermythen, zu Wort. Unsere progressiven Kräfte haben damals die richtigen Worte gefunden und den rechtsnationalen Käse des T. entzaubert.“
Das ist eine hübsch höhnische Stelle, zeigt doch aber auch etwas von der Fragwürdigkeit der literarischen Konstruktion dieses Romans. Seine Grundidee – Fabian Hoffmann ist inzwischen vom Dissidentensohn zum Mitarbeiter der geheimen Sicherheitsbehörde geworden, in dessen Dienst er eine Chronik der 25 Jahre seit der Wiedervereinigung anfertigen soll – nutzt Uwe Tellkamp als Lizenz dazu, alles Mögliche in den Roman hineinzupacken. Das könnte man nun, alles in allem, als alternativen Gegenentwurf zu den tatsächlichen Ereignissen der Zeit seit 1990 werten, wenn denn gerade viele Szenen aus der Gegenwart nicht so oberflächlich geraten wären und man beim Lesen nicht so oft den Eindruck hätte, inmitten der oft beeindruckend gedrechselten Satzfolgen ständig die Ressentiments des Autors zu spüren
Der scheinbar linksextreme Journalist hat nichts dagegen, daß Massenweise Menschen ohne Papiere kamen, die sich in den Sozialsystemen niederlassen und uns am Schluß noch auslachen.

Was soll man weiter dazu sagen.