Dieses Szenario malt Höcke gerne an die Wand, aber was sich dann groß ändern soll, erschließt sich mir auch nicht? Also für ihn, seine Bezüge und seine Macht als Ministerpräsident dann, ja, aber sonst? Die AFD hat sich so eindeutig auf politisch absolut rechtsußen und Protest eingerichtet, dass das Szenario an sich aber schon unwahrscheinlich ist.
Die AFD von 2017 wäre für die Maaßens der CDU sicherlich der geheime Wunschpartner gewesen, heute - da bin ich mir sehr sicher - ist die Abgrenzung nicht mehr rein taktischer Natur, sondern 100% ernst gemeint, mit denen würde auch in einer Rechtsaußen-CDU keiner mehr regieren. Selbst wenn, was wäre, wenn Sachsen oder Thüringen von der AFD regiert würden?
Sie wollen sich in einer sektierischen Ecke einmauern, die ihr ohne viel Risiko ihr Dasein sichert. Dafür wird es reichen, die AFD wird bei bundesweit um den 10% stagnieren, sie hat eine gewisse Kontrollfunktion, aber mehr sehe ich da nicht. In Sachsen mag das ein 30%-Ghetto sein, ein Allparteienbündnis gegen die AFD wird immer eine stabile Mehrheit haben.
Alles so auf mittelfristige Sicht, mit grundlegenden personellen und politischen Veränderungen kann sich sowas natürlich verschieben.
Ich sehe bei der AfD weniger rechtsaussen, als ein destruktives Dagegensein gegen so ziemlich alles, was die Regierung macht.
Jetzt versuchet die AfD sich als pazifistische Friedenspartei zu profilieren und lehnt die Aufrüstung der Bundeswehr ab, an Peinlichkeit ist das nicht mehr zu überbieten.
Diese Haltung ist das, was ich mit Protest um jeden Preis meinte. Mit rechts außen meinte ich die radikaler völkisch auftretenden Personen und Positionen. Im Prinzip müssten Leute wie Leyla Bilge, sogar Petr Bystron und andere das Land verlassen, wenn sie Höcke beim Wort nähmen. Auch Princci und Co.
Das überlagert sich natürlich, weil manche schwenken auf diesen Kurs natürlich auch wieder aus Protest ein.
Du musst aber schon zugeben, dieser pro-Putin-Kurs im derzeitigen Krieg, sowie die Coronaproteste waren bei den stärker völkischen Rechtsaußen weit stärker ausgeprägt als bei denen, die da weniger radikal unterwegs sind und waren.
Ganz gute Analyse bei der Sezession, jenseits des dümmlichen AfD-Putinversteher-Gemaules. Starke Kommentare, z.B. Laurenz.
"Faktenlage (12): Wahlanalyse Schleswig-Holstein"
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Ex septentrione lux
Die Analyse, der Absturz der AfD habe was mit deren Kurs in der Ukraine zu tun, ist sowieso blödsinnig, der hat ganz andere Gründe. Zwar ist ein "Opposition um des oppositionellen Willen" schon schädlich, auch für die AfD, aber im Saarland hatte man ja gesehen, dass es keinen Absturz trotz Russlandversteherei und massivem Streits gab.
Die rechte Kraft hat jedenfalls nichts zum Absturz im Norden beigetragen. Dennoch wollte ich mal den Unsinn "Höcke ist am Absturz schuld!" hier mal inhaltlich nicht so stehen lassen. Gauland ist da wesentlich stärker aufgetreten, der Ukraine zu widersprechen. Höcke ist zwar auch für Verständigung mit Russland, aber nicht für eine knechtische Abhängigkeit, die manche Postings hier bewusst oder unbewusst raushängen lassen.


Doch es gibt Trost:
SPD: -11,3% (MINUS 11,3%)! Und das in Norddeutschland!
Für viele Menschen ein Zeichen, dass die SPD wohl bald verschwinden wird. Nur noch einmal ein weiterer solcher -11,3%-Schlag und sie ist zumindest endlich schonmal in Schleswig-Holstein verschwunden. Warum? Weil keiner mehr die Partei will. Tschüss, Adios und Auf Nimmer-Wiedersehen! Ist sicherlich der Anfang vom Ende der SPD in ganz Deutschland!
Ich bin mir sicher dass der pazifistische Pro-Russland-Kurs der Hauptgrund für das Scheitern in SH ist.
Ansonsten hätte es zumindest für 6 Prozent gereicht, trotz der weichgespülten Löschen wie Nobis und co.
Schon mit dem Corona-Thema hat die AfD mehr Wähler vergrault als neu hinzubekommen, das verstärkt sich nun mit der Putin-Anbiederei, auch wenn Leute wie Brain Freeze das nicht wahrhaben wollen.
Beides sind nämlich eher linke (Pazifismus) oder liberale ("Freiheit") Themen und für sowas wird eine rechte Partei nunmal nicht gewählt.
Es ist doch auch ziemlich absurd, die wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen zu ignorieren und Solidarität mit der Ukraine zu verlangen, statt sich für schnellen Frieden einzusetzen, nur um nicht als Putinversteher denunziert zu werden. "Knechtische Abhängigkeit" ist allerdings auch so ein Schwachsinn. Bis vor Kurzem war das noch "Energiesicherheit" zu für Deutschland günstigen Konditionen, zumal die Russen diese "Abhängigkeit" nie politisch mißbraucht haben. "Knechtische Abhängigkeit" ist, wenn man sich für die Interessen anderer Sanktionen aufzwingen läßt, die einem selbst massiv schaden.
Ex septentrione lux
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