
Zitat von
Chronos
Wie immer, hat jede Medaille zwei Seiten.
Sicher ist das jetzt sich verschärfende Energieproblem eine gewaltige Zäsur für uns und besonders unsere Wirtschaft, aber ich sehe trotzdem auch einen positiven Aspekt dabei.
In der Industrie hat man gelernt, bei Engpässen schnell nach alternativen Beschaffungsmöglichkeiten zu suchen und "Second Sources" aufzubauen, um Abhängigkeiten und Erpressungsversuche zu verringern.
Nehmen wir mal als fiktives Beispiel die Förderung von Gold oder Uran.
Als die Weltmarktpreise sanken, wurden viele wenig ergiebige Gruben geschlossen, weil sich die weitere Exploration ganz einfach nicht mehr rechnete. Als die Preise wieder anzogen, hat man sich der geschlossenen Gruben erinnert und diese wieder in Betrieb genommen.
So könnte ich mir auch bei Gas und Öl vorstellen, dass man ältere Vorkommen, die wegen des früheren Preisverfalls aufgegeben wurden, in vielen Ländern bei den gestiegenen Preisen wieder reaktiviert und sich die Förderung wieder lohnt.
Insofern gehe ich mal davon aus, dass sich die gegenwärtigen Spitzenpreise durch eine weltweit gesteigerte Förderung durch reaktivierte alte Quellen wieder nach unten bewegen werden. Zwar nicht auf das Niveau wie vor dem Ukraine-Desaster, aber zumindest nicht auf dem jetzigen Niveau verharren werden.