Merkur.de / 18. Dezember 2021
Drosten stellt düstere Omikron-Prognose: „Ab Januar werden wir ein ernstes Problem haben“
Der Virologe Christian Drosten warnt vor der Corona-Variante Omikron. Er befürchtet, dass die Mutation in Deutschland
„in ganz kurzer Zeit“ zunehmen könne.
Drosten: „Ab Januar werden wir mit Omikron in Deutschland ein Problem haben“
Ab Anfang kommenden Jahres werde die neue Corona-Variante auch in der*Bundesrepublik*für Probleme sorgen, befürchtete Drosten. In
Südafrika und in
England zeige sich
alle vier Tage eine Verdopplung der Fälle.
„Das ist erschreckend viel“, sagte Drosten, der auch mit einer schnellen Verbreitung der Mutation hierzulande rechnet. Träfe dies auch auf Deutschland zu, habe man es mit einer Situation zu tun,
„die schneller ist als jede politische Entscheidungsmöglichkeit“.
" Wir müssen uns klarmachen, dass wir mit gezogener Handbremse fahren. "
Virologe Christian Drosten
Von einem Zuwachs der Omikron-Fälle von 25 Prozent am Tag wie in Südafrika und England könne man aber nicht automatisch auch in Deutschland ausgehen. „Wir müssen uns klarmachen, dass wir mit gezogener Handbremse fahren“, sagte der Corona-Experte in Bezug auf die geltenden*Corona-Maßnahmen wie 2G. „Ab Januar werden wir mit Omikron in Deutschland ein Problem haben.“ Es sei nicht auszuschließen, dass es bereits um die Weihnachtstage eine Situation gebe, die laut Drosten „beängstigend“ sei.
Immune-Escape und Fitnessgewinn: Laut Drosten „Blödeste Kombination“ bei Virus
Besonders die Impflücke bereitet dem Chefvirologen der Berliner Charité Sorgen. „Wir müssen befürchten, dass Ungeimpfte in Deutschland stärker krank werden“, sagte er. Aber auch für Genesene bestünde die Gefahr einer Reinfektion. Omikron, so die Befürchtung des Wissenschaftlers, könne einerseits die Immunschranke durchbrechen, andererseits schwere Symptome verursachen. Diese sogenannte „Immune-Escape“ und der Fitnessgewinn des Virus könne auch Auswirkungen auf Geimpfte haben. Genaue Daten zum Schutz durch Infektion und Impfung gibt es bislang aber noch nicht.
Drosten: „Wir müssen stark aufpassen“: Omikron für Deutschland Problem bis Sommer
Mit einem milden Verlauf wie in Südafrika könne man in Deutschland nicht rechnen. „Wir müssen ganz stark aufpassen, dass wir nicht in Euphorie verfallen“, mahnte Drosten angesichts der Lage in Südafrika, wo viele Menschen bereits doppelt infiziert seien. Das gelte jedoch nicht für Deutschland, wo auch die Impflücke besonders groß ist. „Mein Bauchgefühl sagt mir:
Das Omikron-Virus ist unser Problem bis zum Sommer“, denn anhand der Entwicklungen in Südafrika werde deutlich, dass die Mutation auch im Sommer weiter wachse, so der Corona-Experte. „Wenn Omikron übernimmt, ist die Pandemie in Deutschland bis Ostern nicht vorbei.“
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