Die wilden 80er Jahre, in denen alle die „Hells Angels" fürchteten, sind vorbei. Und die 90er fangen für sie nicht gut an: Ihr Verein ist verboten, sie dürfen ihre „Kutten" nicht tragen, die Polizei hat ein Auge auf sie.
Doch wovon leben? Die „Angels" steigen wieder auf dem Kiez ein. Die Führung übernimmt aber das Hannoveraner „Charter". Dessen Chef, Frank H., auch als „anger Frank" bekannt, tut sich mit seinem „Angel"-Bruder Matthias S. („Strähnchen-Matthias") zusammen.
Schon bald ist ihr Imperium ganz ansehnlich: Die Rocker haben neben „Steigen" an der Davidstraße auch das Großbordell „Eros-Laufhaus" übernommen. Alleine hier schaffen Frauen in 70 Zimmern an.
Zur Gruppe stoßen weitere Kiezianer, wie „Schlaumichel" Michael F., der die Buchhaltung macht, oder Hans-Peter „Ziege" S., als Pächter fürs „Laufhaus".
Im Sommer 2000 ist die Gang auf dem Höhepunkt ihrer Macht: „Strähnchen-Matthias" fährt einen Lamborghini, freut sich über monatliche Bordellumsätze von 150.000 Euro. Doch der Sportwagen-Fan macht den klassischen Zuhälterfehler: Er verprügelt eine Frau so sehr, dass sie zur Polizei geht und auspackt.