Ist Annalena Baerbock Völkerrechtlerin? Und warum durfte sie in London studieren? Wurde an ihrem Lebenslauf herumgepfuscht? Gerade steht die akademische Laufbahn der Grünen-Chefin auf dem Prüfstand. Nachdem unzählige Menschen die Faktenlage gecheckt haben, kommt etwas Licht ins Dunkel.
Annalena Baerbock wird seit ihrer Ernennung zur Kanzlerkandidatin der Grünen fast wie eine Heilsbringerin gefeiert. In Umfragen liegt sie im direkten Vergleich deutlich vor ihren Konkurrenten Laschet und Scholz und scheint, zumindest im Moment, gute Chancen für die Nachfolge von Angela Merkel im Bundeskanzleramt zu haben.
Baerbocks Lebenslauf unter der Lupe: alles korrekt?
Doch mit dem Ruhm und der Euphorie kommt die große Aufmerksamkeit. Gerade zerbrechen sich viele den Kopf über den Lebenslauf der 40-Jährigen. Die zentralen Punkte: Baerbocks Studium in Hamburg und in London.
Baerbock bezeichnet sich als Völkerrechtlerin. Darauf wies sie auch stolz hin, als sie im Herbst 2020 in einem Doppelinterview mit ihrem Co-Vorsitzenden Robert Habeck auftrat. Während der sich ja eher um Hühner und Schweine kümmere, komme sie ja "aus dem Völkerrecht".
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Auf Spurensuche in Baerbocks Uni-Zeiten
Tatsächlich war einem Berliner Blogger aufgefallen, dass in Baerbocks Lebenslauf zwar der Masterabschluss vermerkt war, aber kein Bachelor-Abschluss. Der sei doch eigentlich die Voraussetzung für den Master, waren sich viele Social-Media-Nutzer einig. Auf Anfrage von "Welt am Sonntag" erklärt ein ehemaliger Professor der Kanzlerkandidatin aus Hamburg, dass sie einen Abschluss gemacht habe.
Dem widerspricht eine Korrektur unter einem alten Artikel der "Süddeutschen". Dort steht: "In einer vorigen Fassung des Texts hatten wir angegeben, Frau Baerbock habe einen Bachelorabschluss. Dies ist nicht korrekt." Die Verwirrung ist perfekt, weil der Lebenslauf auf ihrer Internetseite wohl außerdem geändert wurde. Zwischenzeitlich verschwand Medienberichten zufolge das Studienfach "Öffentliches Recht", was sie in Hamburg als Nebenfach studiert hatte, wurde dann aber wieder hinzugefügt. Und das Wort „Völkerrecht“ habe sich dort in „Public International Law“ gewandelt, berichtet die "Welt".



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