
Zitat von
erselber
Hatte gestern ein sehr einschneidendes Erlebnis das mir nicht nur seitdem aber es wurde mir da erst so richtig bewusst, was dieser gesamte Unsinn/-fug mit den alternativlosen Maßnahmen mit den Menschen macht.
Wir mussten einen lieben, netten, höflichen, zurückkommenden immer hilfsbereiten und fachlich versierten Kameraden mit 66 Jahren zu Grabe tragen. Anwesend durften nur die engsten Familienmitglieder, die Fahnenabordnung und ausgesuchte Vereinsmitglieder sein.
Der Kamerad war bekannt wie ein bunter Hund und zu seiner Beisetzung wären sicher mehrere Hundert Trauergäste gekommen. Gut wir sind halt nicht die Clans die das offensichtlich mit behördlicher Genehmigung, unter deren besonderen, speziellen Schutz und den Augen der „Bullerei“ dürfen.
Nein er starb nicht wegen, mit, aufgrund, an, in Verbindung mit Carola, der wäre froh, dankbar gewesen nur diese Grippe gehabt zu haben und hätte vermutlich zeitlebens täglich eine Kerze gestiftet.
Aber da fiel es mir wie Schuppen von Augen.
Wegen dieser „Maßnahmen“ konnten wir Kameraden uns seit Monaten nicht mehr wie gewohnt treffen. Wir haben uns voneinander entfremdet sind uns fremd geworden.
Das Erste war, als alle mit dem „Maulkorb“ anrückten erkannte man viele nur noch durch ihre Statur, den Gang, evtl. individuelle, charakteristische Gesten, evtl. noch an den Rangabzeichen und erst durch die Stimme die durch diesen „Fetzen“ drang konnte man feststellen eher erst mal erahnen wer es ist oder sein könnte,
dann waren auch ehemalige „Vielredner, Plaudertaschen, Ratsch- und Tratschweiba“ nicht mehr an einer großartigen Kommunikation interessiert, sicher auch weil der „Lappen“ störte und jeder nur noch froh war diesen so schnell wie möglich wieder abnehmen zu dürfen um vernünftig Atmen zu können/dürfen. Bei so einem Ereignis werden natürlich auch Anekdoten, bleibende Sprüche des Verstorbenen erwähnt/kolportiert. Man hatte den Eindruck viele haben sich in ihr Schneckenhaus zurück gezogen, wollen/können nicht mehr reden und wenn man die Mimik gesehen hätte sehen können/dürfen, wage ich zu behaupten, dass nicht Wenige am Rande einer Depression wandeln oder dieses Stadium schon lange hinter sich gelassen haben und man vielleicht nur noch den blanken Wahnsinn aus den Augen hätte sehen können.
Ein weiterer Gipfel eher Zynismus war, dass der Pfarrer bei der Predigt explizit darauf hinwies/meinte es erwähnen zu müssen, dass sich die Angehörigen noch verabschieden durften, wörtlich durften. Als sei das eine Privileg sich von einem sterbenden Familienmitglied verabschieden zu dürfen.
Den hinterbliebenen Angehörigen die unserer Organisation genauso nahe standen war natürlich auch nicht möglich diesen Auge in Auge Trost zu spenden. Alles von der Ferne am besten mit einem Megaphon.
„Ist es das Wert, was hier zerstört, mit den Füssen getreten wird wegen eines Grippevirus so einen Bohei zu veranstalten?“
Und ich weiß, dass die Panikler, Hysteriker, Systemlinge diesen meinen subjektiven Eindruck natürlich als VT oder Phantasieprodukt abtun werden um nicht zugeben zu müssen, wir lagen total falsch.