
Zitat von
Haspelbein
(...)
Aber deine Argumentation greift m.E. viel zu kurz. Trump ist ja weltweit nicht allein, auch wenn dies gerne so dargestellt wird. Das Wahlverhalten in Frankreich, Grossbritannien, Italien, einem grossen Teil des Ostblocks und selbst innerhalb Deutschlands spricht ja eine andere Sprache. Prinzpiell haben sich global die wirtschaftlichen Gewinner verschoben, was nicht bedeutet, dass jeder in den westlichen Industrienationen verarmt, aber eben jene, die mit dem Wandel nicht schnell genug mitkommen. Das Grundproblem ist immer noch, dass die westlichen Industrienationen keine echte Antwort auf die Frage haben, was denn die Perspektive für diese Menschen sein solle. In diese Lücke stiess Trump, wie auch andere Parteien in Europa. Ich will nicht sagen, dass seine Antworten richtig sind. Aber er hat halt dieses Problem klar benannt.
Nein, Trump hat die Menschen schlicht nicht ignoriert. Bist du ein armer weisser Mann in den USA, so bist du in politischer Hinsicht nur ein Feindbild. Clinton hat dies mit ihren "Deplorables" ziemlich deutlich benannt. Dementsprechend wird das Problem auch nicht mit Trump verschwinden. Ganz im Gegenteil: Würde Biden gewinnen, wären die Demokraten in einer noch schlechteren Situation als am Ende der Obama-Administration, da das Feindbild Trump sie von einer Neuausrichtung abhielt, und sie sich in politischer Hinsicht kaum bewegten.