Was in Indien tatsächlich passiert sollte dir zu Denken geben:
"... Völkerwanderungen während der Corona-Pandemie
Der von Ministerpräsident Narendra Modi am 24. März über Nacht verhängte Lockdown hat die Schwächsten der indischen Gesellschaft am härtesten getroffen:
Millionen Tagelöhner*innen in den indischen Metropolen wurden durch die Restriktionen über Nacht erwerbs- und in direkter Folge obdachlos. Vielen blieb nur der Weg zurück in ihre Heimatdörfer zu ihren Familien, um zu überleben.
Schätzungen zufolge haben sich etwa zehn Millionen Inder*innen im März und April auf den Weg zu ihren in Dörfern lebenden Familien gemacht. Der Lockdown hat zunächst also zu einer wahren Völkerwanderung geführt – und kann so erheblich zu der starken Ausbreitung beigetragen haben.
Bei vielen der betroffenen Arbeiter*innen dürfte diese Corona-Wanderung traumatische Folgen haben: Einige mussten hunderte Kilometer zu Fuß zurücklegen, Hunger leiden oder sich sogar mit Chlor absprühen lassen, da sie als Infizierte galten.
Die volkswirtschaftliche Krise in der Pandemie
Die Rückkehr in die Heimatdörfer war für viele Arbeiter*innen zwar zunächst die einzig mögliche, aber keinesfalls eine langfristige Lösung: Die Arbeit in den Dörfern reichte nicht aus, um die Heimkehrer zu ernähren. Den Familien brachen die Geldsendungen aus den Metropolen weg. In den ersten zwei Wochen nach Beginn des Lockdowns seien die Geldsendungen der Arbeitsmigrant*innen in ihre Heimatdörfer um 90 Prozent gefallen, informiert Rishi Gupta, Chef des Geldtransfer-Unternehmens Fino Paytech in Bombay (Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]).
Trotz steigender Infektionszahlen begann im Juli deshalb die Rückwanderungen quer durch Indien – da der notwendige Lebensunterhalt ansonsten nicht verdient werden konnte.
Krise Nr. 2: Riesenzyklon Amphan verwüstet Indien und Bangladesh
Schwere Stürme sind in Südostasien zwar keine Seltenheit – doch der Zyklon Amphan (sprich “Um-Pun”) war der schlimmste Sturm dieser Art im Ganges-Delta seit 1999. Am 20. Mai erreichte Amphan das Grenzgebiet zwischen Indien und Bangladesch. In Indien wurden hierdurch ungefähr 1.7 Millionen Häuser zerstört, vor allem die Regionen Westbengalen und Odisha sind stark betroffen. Schätzungen zufolge liegen die Schäden bei ungefähr 13 Milliarden Euro: Damit ist Amphan der teuerste Zyklon in der Region des Nordindischen Ozean seit Beginn der Aufzeichnungen.
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