
Zitat von
Praetorianer
Doch, genau das ist sie. Und genau das ist das Problem. Wenn man nicht mehr nüchtern die Politik Russlands über die letzten Jahrhunderte analysieren kann, sondern ein Narrativ zusammenschreiben will, in dem Russland ausschließlich ein Opfer des Westens ist. Die russische Politik war imperalistisch in der Zarenzeit, sie war imperalistisch zur Sowjetzeit und sie ist es heute. Jetzt ist natürlich das Problem, dass man die Political Correctness schon so weit verinnerlicht hat, dass man "imperialistisch" mit "böse" gleichsetzt, aber genau da beginnt es.
Ich werfe einem Löwen auch nicht vor, dass er ein Löwe ist. Wenn aber ein Bambistreichler ihn für seinen Freund hält und streicheln will, gibt es ein Problem. Es mag viele gemeinsame Interessen mit Russland geben. Die Ausweitung des russischen Einflusses in Osteuropa gehört nicht dazu.
An deiner Beschreibung ist schon merkwürdig, "So möchte Russland auch behandelt werden", Herrgott, die gehen mit ihren Agenten im Berliner Tiergarten ein und aus und knallen ab, wen sie wollen und lachen sich tot über uns. Und du machst dir Gedanken, ob wir vielleicht zu unsensibel sind. Was für eine Geste willst du denn eigentlich noch haben, die belegt, dass Russland Deutschland für eine Witzfigur auf dem Weltparkett hält und dass es Russland völlig egal ist, was Deutschland macht oder was über Russland gesagt wird. Langsam nimmt das hier Züge an wie bei der Linken mit dem Islam.
Es ist ihnen egal, ob Deutschland sie als Supermacht sieht, sie sind es. Und sie werden diese Macht auch Deutschland gegenüber knallhart ausspielen und langsam muss man sich Sorgen machen, ob hier wiederum die Rechte überhaupt noch ernstzunehmend ist. Dass Putin von den westlichen Medien als Teufel dargestellt wird, ist unangemessen, diese Heiligenverklärung, die auch nur schon einen logischen Blick auf die eigenen und die russischen Interessen unmöglich macht, ebenso.