Sollte der Kómmentar aus der NZZ schon eingestellt worden sein, bitte ich um Verzeihung. Er ist zwei Tage alt.


«Unerträglich»? Nein, die deutsche Demokratie erträgt ein paar Wirrköpfe

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Wenn es nach den Kommentaren deutscher Spitzenpolitiker zur Demonstration der sogenannten Corona-Skeptiker in Berlin geht, dann ist das Land am Wochenende knapp einem Staatsstreich entgangen. Parteiübergreifend war von Empörung und Abscheu die Rede. Der Bundespräsident sprach gar von einem «Angriff auf das Herz unserer Demokratie». Was ist da los? Steht die Bundesrepublik vor dem Kollaps? Droht bei der nächsten Bundestagswahl ein Siegeszug der noch nicht existenten Partei der «Querdenker»? Muss sich die Kanzlerin auf eine Flucht ins Ausland vorbereiten?
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Die Realität ist, wie so oft, weniger aufregend als der hyperventilierende deutsche Politikbetrieb. Von den laut Polizei knapp 40 000 Demonstranten haben etwa 300 bis 400 die Absperrungen vor dem kurioserweise kaum bewachten Reichstag überrannt und auf der Treppe vor dem Westportal sich selbst und ihren vermeintlichen Sieg über das «System» gefeiert. In Wahrheit reichten drei resolute Polizisten aus, um die Eingänge zu schützen. Und nachdem weitere Beamte dazugekommen waren, war der Spuk zu Ende. Eine Gefahr für das Herz der Demokratie? Nur, wenn man von einem Herzfehler ausgeht.
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