Trader: ein immer noch wenig angesehener Beruf
Viele Menschen, wenn sie das Wort "Trading" oder gar "Daytrading" hören, haben immer noch Associationen und Vorstellungen wie: "Geld verdienen ohne Arbeiten", "Schmarotzen" etc. Ganz schlimm wird es, wenn dazu noch Verschwörungstheorien und Feindbilder von vor 80 Jahren übernommen werden. Dann fällt ganz schnell das Wort "Zinsknechtschaft" und letztendlich geht es auch meist- mehr oder weniger offen oder versteckt- um das Thema "jüdisch".
Traden- und auch Investieren- ist bei vielen schlichten Gemütern ein immer verachteter oder zumindest kritisch gesehener Beruf. Wer so denkt hat wenig Ahnung von Volkswirtschaft und weiß auch nicht, worauf unser aller Wohlstand beruht. Letztendlich ist Börse nichts anderes als das Bereitstellen bzw. Leihen von Kapital an andere, die Ideen haben, etwas daraus zu machen. Zum beiderseitigen Nutzen. Beide Seiten sind sind in gleicher Weise die Voraussetzung dafür, daß etwas Produktives, also letztlich Wohlstand für alle, überhaupt entstehen kann.
Das gilt ausdrücklich nicht nur für den Aktieninvestor, sondern auch für den im kurzfristigen Bereich tätigen Daytrader. Denn auch dieser schafft Mehrwert auf vielfältige Weise. Zum einen hält er mit seinem Kapital eine ganze Industrie am Leben. Nämlich die Brokerhäuser, die Entwickler von Software, die Bereitsteller von Daten, den Verleihern von Aktien etc. Er aktiviert sein Kapital zum Nutzen anderer, welches vielleicht sonst auf dem Konto verschimmeln würde.
Zudem erfüllt er durch die Bereitstellung von Liquidität eine wichtige Funktion an der Börse: nämlich die des Liquidity-Providers. Er trägt zur Bewegung der Aktienkurse bei, was dann wiederum den langfristigen Investor motiviert, auch tätig zu werden.
Wollte man das kritisieren oder als "unnütz" abqualifizieren, dann müßte man eine solche Kritik auf unendlich viele andere Geschäftsbereiche auch und in gleicher Weise anwenden. Nämlich auf alle die, nicht zum direkten Überleben primär nötig sind, also etwa die Produktion von Nahrungsmitteln etc. Ähnlich "überflüssig" wäre dann beispielsweise die PC-Spiele Branche, die Unterhaltungsindustrie und letztlich Kunst und Kultur überhaupt.
Der Trader vielmehr ist sogar noch näher dran an diesen "Primärindustrien", er setzt nämlich sein Geld für Firmen ein, die in solchen Bereichen u.a. tätig sind und unterstützt diese so.
Die Kritik am Trading, am Investieren und letztlich am Zinssystem überhaupt, ist leider die direkte Folge mangelnder volkwirtschaftlicher Bildung. Eine andere, viel schlimmere Folge ist allerdings, nichts aus seinen Ersparnissen zu machen und diese auf dem Sparkonto vom Staat stückweise enteignen zu lassen. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich verstehe Dich. Was ich beschreibe, sind aber ganz einfach Tatsachen. Wenn Du sagst "parasitäre Erwerbsform", dann müßtest Du jegliche Erwerbsform, die noch weniger wirtschaftlichen Nutzen schafft als das Trading, erst recht so bezeichnen. (Bsp. oben) Im Endeffekt führt diese ganze Denke dazu , zu sagen: der Mensch ist eine parasitäre Lebensform der Erde. Das geht dann ins Philosophische.
Mir ging es hier nicht darum, mich selbst als altruistisch hinzustellen (was ich keineswegs bin), sondern einfach, die vielen Vorurteile innerhalb der unwissenden Laien gegenüber diesen Berufsformen, die mit Börsenhandel zu tun haben, auszuräumen und auf ihre Fakten hin zu überprüfen.
Im Grunde ist das schon ok. Bis auf die menschheits-typischen Entartungen, wie Optionsscheine, Derivate und Hebel. Müssen wir ja nicht mitmachen, den Unfug...
Sollte ich später intensiver reingehen, wird neben Walmart und Nestle auch Total dabei sein. Aber - wenn überhaupt - erst nächstes Jahr. Erstmal weiter schauen, wie`s läuft!![]()
"Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)
Großbritannien ist Unsinn.
Da kommt die Dividende voll bei ausländischen Investoren an.
Kanada kassierte bisher 25 % Quellensteuer.
Niederlande sind es 15 %.
Stimmt nicht. Die ziehen Dir für GB Aktien die 25% deutsche Abgeltungssteuer ab. Für die Aktien in NL fallen noch 10% in Deutschland an, also in Summe 25%. Bei Kanada zahlst Du sogar 25% in Kanada und dann nochmal zusätzlich 10% in Deutschland. Macht also 35%.
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Wirtschaftliche Unabhängigkeit ist wichtig, um sich nicht von Anderen vorschreiben zu lassen, wie man leben soll. Hier ist ein gutes Video von Homm, wie man langfristig die vollständige Unabhängigkeit von Anderen schafft. Denn nur wer finanziell unabhängig ist, kann sich seine Freiheit in einem autoritären Regime bewahren.
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