







Ich blende die Realität aus? Schau, Putin ist sicher ein eiskalter Machtpolitiker. Und wo er über Leichen gehen muss, um seine Ziele zu erreichen, da geht er über Leichen. Daran zweifle ich nicht. Der Punkt ist ein ganz anderer. Er müsste nicht nur der kälteste Macht-Stratege sein, sondern nebenbei auch noch der dämlichste. Den Motzknochen Nawalny jetzt umzubringen wäre einfach dämlich. Jeder würde - wie es jetzt passiert - sofort mit dem Finger und Putin zeigen und "Haltet den Dieb" brüllen, und selbst dann, was hätte er ausgerechnet jetzt davon? Dem Auftrieb in unseren Qualitätsmedien zum Trotz ist das Thema Weißrussland erst mal gegessen, die werden da sicher noch eine Weile Proteste veranstalten, aber der Zug für eine "farbige Revolution" nach dem Muster Ukraine ist für den Moment abgefahren. Wir haben also noch ein paar Jahre Lukaschenko vor uns, was die Geostrategen in Washington (okay, und Brüssel) auch immer im Sinn haben mögen. Wieso also Nawalny jetzt ausschalten? Weil er das Maul aufreißt?
Echte Politik gehorcht Notwendigkeiten, Nawalny auszuschalten ist im Moment nicht notwendig. Ich gehe sogar so weit zu sagen, stünde hinter dem Liebling westlicher Medien und Demokratie-Exporteure wirklich ein nennenswertes Wählerpotenzial, das Putin stürzen könnte, wäre Nawalny schon tot. Denn dann wäre er für Putin notwendig, ihn zu erledigen. So ist er aber lebend besser, denn als "Märtyrer". Von seinem Tod hätte aktuell nur der Westen etwas.
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