Die SARS Pandemie
Im Jahr 2002 brach die erste Pandemie des 21. Jahrhunderts in der chinesischen Provinz Guangdong aus. Der Auslöser war ein bisher noch nicht aufgetretenes Virus, das severe acute respiratory syndrome Coronavirus (SARS-CoV) (Ksiazek et al. 2003; Kuiken et al. 2003). Nach Erkrankungen in 32 Ländern konnte die weitere Ausbreitung bis Juli 2003 durch Hygiene- und Isolationsmaßnahmen unterbunden werden (WHO 2003). Das Auftreten des middle east respiratory syndrome (MERS), das durch ein SARS-ähnliches Coronavirus ausgelöst wird (Bermingham et al. 2012), und der Nachweis von verwandten Coronaviren in Fledermäusen (Lau et al. 2005; Annan et al. 2013; Wacharapluesadee et al. 2015) zeugen von der andauernden Gefahr für den Menschen und damit der Notwendigkeit, dieses Pathogen besser zu verstehen.
Eine Infektion mit dem SARS-CoV kann im Menschen zu einer atypischen Pneumonie mit Lungenversagen führen. Die mittlere Inkubationszeit der Infektion beträgt 4-6 Tage. Sie kann jedoch in einigen Fällen über 10 Tage andauern, was den Infizierten das Reisen und dadurch eine pandemische Ausbreitung des Virus durch den Flugverkehr ermöglicht. Nach plötzlich einsetzendem, hohem Fieber tritt nach 1-3 Tagen eine respiratorische Symptomatik mit unproduktivem Husten und Atemnot auf. Bei 30-60% der Patienten kommt es zu Diarrhöen. Zudem kann es zu einem Anstieg der Leber- und anderer Organparameter, selten auch zu neurologischen Ausfällen kommen. Während es bei 70% der Erkrankten nach 7-14 Tagen zu einem Abklingen der Krankheitssymptome kommt, verschlimmert sich bei den anderen die respiratorische Situation