Zitat Zitat von Valdyn Beitrag anzeigen
Die Erfahrungen hatte man doch. Deswegen hatte man sich ja sozusagen den Blitzkrieg "ausgedacht". Das ging ja auch bis Barbarossa voll auf. Aber da irrte man und hing den traditionellen Vorstellungen an, man müsse nur die Hauptstadt des Feindes nehmen und der Krieg sei gewonnen oder man müsse die Armee im Felde schlagen und sie kapituliert. Damit lag im Falle Russlands schon Napoleon falsch. Gut, die Wehrmacht hat Moskau nicht genommen aber eben die Rote Armee in den Anfangsmonaten quasi zerschlagen. Und ich wage mal zu behaupten, selbst wenn Moskau gefallen wäre, hätte die RA nicht kapituliert.
Vielleicht hätte die Rote Armee nicht kapituliert, wenn Moskau gefallen wäre. Aber Moskau war ein strategisches Objekt ersten Ranges im europäischen Russland, ohne Moskau hätte es die Rote Armee sehr schwer gehabt, vor dem Ural weiter Widerstand zu leisen. Alleine schon wegen seiner zentralen Lage im Logistiknetz, alle Straßen, alle Bahnlinien führten quasi von und nach Moskau. Aber wie Loyal wären die - ja keineswegs Stalin-begeisterten - Teilrepubliken geblieben, wenn die Zentrale nicht mehr in Moskau gesessen hätte, sondern irgendwo "in der Provinz"? Wie Loyal wäre die Rote Armee geblieben, die Stalin (und den NKWD) auch nicht wirklich liebte, vor allem die hohen Befehlshaber nicht? Vielleicht hätte man sich mit Deutschland arrangiert, was nahezu ebenso gut wie eine Kapitulation gewesen wäre.