Zitat Zitat von Lichtblau Beitrag anzeigen
ha ha ha.

du konntest also keine dokumente vorlegen.

ich weiss das es diese dokumente gar nicht gibt, sonst würden historiker nicht zu den tricks und kniffs greifen.
Ja, das wird jetzt etwas albern. Ich schreibe, das Buch liefere ausreichend Beweise für eine deutsche Unterstützung der Bolschewiki, du streitest das rundweg ab, ohne einen Blick hineingeworfen zu haben und sprichst von Tricks und Kniffen. Unter normalen Umständen, wäre es an dir, nachzuweisen, daß die Autoren lügen, fälschen oder Dinge erfinden, aber dazu müßtest du ja die Dokumentation zur Kenntnis nehmen. Erwartest du da im Ernst, daß ich eine komplexe Sachverhaltsdarstellung hier aufwendig ausbreite?

Aber, um mich nicht dem Vorwurf des Kneifens auszusetzen, hier auszugsweise abgetippt aus dem Grundsatzpapier des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Richard von Kühlmann, zur Kenntnisnahme durch den Kaiser vom 3. Dezember 1917, also nach erfolgreicher Machtergreifung durch die Bolschewiki (S. 188f):

Die Sprengung der Entente und in der Folge die Bildung neuer uns genehmer politischer Combinationen ist das wichtigste diplomatische Kriegsziel. Als schwächstes Glied in der feindlichen Kette erschien der russische Ring; es galt daher, ihn allmählich zu lockern und wenn möglich herauszulösen. Diesem Zweck diente die destruktive Arbeit, die wir hinter der Front in Russland vornehmen ließen, in erster Linie die Förderung der separatistischen Tendenzen und die Unterstützung der Bolschewiki. Erst die Mittel, die den Bolschewiki auf verschiedenen Kanälen und unter wechselner Etikette von unserer Seite dauernd zugeflossen, haben es ihnen ermöglicht, die "Prawda", ihr Hauptorgan, auszugestalten, eine rege Agitation zu betreiben und die anfangs schmale Basis ihrer Partei stark zu verbreitern. Die Bolschewiki sind nun zur Herrschaft gelangt; wie lange sie sich an der Macht werden halten können, ist noch nicht zu übersehen. Sie brauchen zur Befestigung ihrer eigenen Stellung den Frieden; auf der anderen Seite haben wir alles Interesse daran, ihre vielleicht nur kurze Regierungszeit auszunutzen, um zunächst zu einem Waffenstillstand, dann wenn möglich auch zum Frieden eine weitestgehende Unterstützung ... [schwer leserlicher handschriftlicher Einschub] in Frage kommen, zu gelangen.
[...]
Von seinen bisherigen Alliierten in Acht und Bann getan, finanziell im Stich gelassen, wird Russland bei uns Unterstützung suchen müssen. Wir werden Russland unsere Hilfe nach verschiedenen Richtungen hin zu teil werden lassen können; [...] sodann durch Gewährung einer größeren Anleihe, deren Russland für die Inganghaltung der Staatsmaschinerie bedarf. Diese könnte in der Form von Vorschüssen auf Getreide, Rohstoffe u.s.w. gewährt werden, die Russland liefern und deren Abtransport jene Kommission überwachen müsste.
[...]
Die im Vorstehenden entwickelten Gedanken bewegen sich, wie ich annehmen darf, im Rahmen der mir von S.M.* erteilten Direktiven. Bitte S.M. entsprechenden Vortrag zu halten und mir die Allerhöchsten Befehle zu telegraphieren.
Meinst du ernsthaft, ein Staatssekretär und späterer Verhandlungsführer in Bresk-Litowsk erzählt im Kriegszustand dem Kaiser Lügengeschichten über die Aktivitäten seines Amtes?

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* S.M. = Seiner Majestät