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Thema: Aktien welche kauft ihr aktuell

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  1. #39
    SÖDER MUSS WEG! Benutzerbild von Heinrich_Kraemer
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    Standard AW: Aktien welche kauft ihr aktuell

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Der richtige Weg, wie einige in den vergangen Jahrzehnten Unsummen verdient haben, war auch nicht Stock-Picking.
    Der Weg, wie viele sehr reiche Anleger (bzw. ihre Vermögensverwalter, z.B. Bridgewater) Geld verdient haben, ist mithilfe des Risk-Parity Trades.
    In der klassischen Investment-Theorie wird die Rendite nämlich tatsächlich bereinigt von der Volatilität betrachtet. (Siehe [Links nur für registrierte Nutzer])

    Der übliche Risk-Parity-Trade bestand darin, Aktien (breit gestreut/Index) und qualitativ hochwertige Anleihen (US-Treasury Notes und Bonds) in einem Verhältnis miteinander zu kombinieren, dass die Volatilität der Aktien und der Anleihen sich gegenseitig aufwiegt. Die Grundannahme (meistens auch eine gute Näherung) ist, dass Aktien und Anleihen negativ miteinander korreliert sind. D.h. wenn Aktien fallen, steigen Anleihen und umgekehrt. Somit gleichen die Anleihen (bei richtiger Gewichtung) die Verluste in den Aktien aus. Dadurch entsteht ein Portfolio mit hoher Sharpe-Ratio bzw. hoher Rendite relativ zur Volatilität.

    Weil die Volatilität der Wertschwankungen des Gesamtportfolios dann relativ niedrig war, haben viele noch einige Anteile Fremdkapital zusätzlich eingesetzt (das Portfolio gehebelt), wodurch über Jahrzehnte eine Durchschnittsrendite von 20-40% pro Jahr realisiert wurde. (1000 USD über diesen Zeitraum (30 Jahre) angelegt (40% p.a.) wäre heute über 20 Mio. USD)

    Bei genauer Betrachtung ist auch klar, warum dieser Trade Einige in den vergangenen 30 Jahre steinreich gemacht hat. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, werden Aktien und Anleihen nach einem[Links nur für registrierte Nutzer] bewertet. Dadurch verändert sich der Wert dieser Vermögenswerte (Aktien und Anleihen) invers zum Zinssatz. Es handelte sich also um einen Weg, von stetig fallenden Leitzinsen zu profitieren.

    [Bilder nur für registrierte Nutzer]
    Und genau dort fangen auch die Probleme an. Was passiert, wenn die Zinsen jemals wieder ansteigen?
    Akien: fallen
    Anleihen: fallen auch

    Dementsprechend würde ein gehebeltes Risk-Parity-Portfolio in diesem Szenario implodieren. Es hat in der Vergangenheit zwar gut funktioniert, nur sehe ich heute nicht, wo diese Märkte noch hin laufen sollen. Zehnjährige US-Treasury Notes rentieren 0,66%. Wenn diese Rendite um 2% steigt, verliere ich 20%.
    Sehr interessanter Beitrag, wenngleich ich diesen als Laie nur teilweise nachvollziehen kann! Mit Scheinchen kenn ich mich persönlich nicht aus und meide diese. Scheinchen sind für mich zu bezahlende Dienstleistungen der Banken, die für mich dann sinnvoll sind, um zukünftige Rohstoffpreise für Produktion usw. abzusichern. Aber um den Preis von meinen eigenen Unternehmensanteilen abzusichern wird mir das suspekt, denn mein Unternehmen sichert ggf. die eigene Produktion in Zukunft wenn dann ja schon so selbst durch diese Dienstleistungen ab und ich würde die kostenpflichtige Absicherung der Absischerung betreiben, wenngleich gegen Preisverfall des Anteils. Das ist nix für mich.
    Ich denke aber, daß man auch ohne Scheinchen einigermaßen gut klarkommen kann in dieser Niedrigzinsphase.

    Wie Du ja auch schreibst, gehen Teile der klassischen Investmentstrategien davon aus, Anleihen und Aktien zu mischen, die jweiligen Anteile abhängig vom Leitzinsniveau. Graham war wohl der erste mit diesem Ansatz, soweit ich weiß.

    In Zeiten mit erstmals langer Nullzinsphase, sind Anleihen ja nun nichts mehr. Herr Buffett enwickelte den klassischen Ansatz Grahams dahin weiter, und betrachtete Aktien als Anleihen. Ungefähr so: Eine starke Dividendenaktie, die sukzessive Divi ausschüttet und steigert ist einer Anleihe ähnlich, aufgrund der Vergleichbarkeit von Divi und Kupon. Erwirtschaftet dieses Unternehmen stetig Gewinne, investiert diese gut, steigert diese ihren Nettobilanzwert nach und nach. Der Nettobilanzwert steigt im Verhältnis zum Nominalwert der Anleihe. Wie Du ja schreibst, abgesehen von der zickigen Preisentwicklung.
    Nimmt man jetzt unterschiedliche Branchen und v.a. hohe Marktkapitalisierung dazu, betrachtet die Verhältnisse von Umlaufmitteln zu kurzfristigem und langfristigen FK, FK/EK. usw. branchenabhänbgig und v.a. ist man persönlich nicht auf kurzfristigen cash angewiesen und längerfristig orientiert, dann dürfte schon was gehn, mit vertretbarem Risiko.

    Ich glaub, Du weißt was ich meine...

    Ich selber hab allerdings auch gerne immer auch kleinere Zykliker unterschiedlicher Branchen dabei, was zumindest Graham wohl durchaus als vertretbar ansgesehen hätte... Daß es nicht so fade wird...
    Geändert von Heinrich_Kraemer (10.07.2020 um 17:24 Uhr)
    Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.

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