Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
Gestern resümierte ich mal über folgende Sachen.

1. Gold wird hier immer als Inflationsschutz bezeichnet. Aber es wird außer Acht gelassen, dass auch Aktien Inflationsschutz sind und im Zuge der Gelddruckorgie noch schneller als Gold steigen.
Aktien sind allerdings schon viel volatiler als Gold. Deswegen gilt Gold als sicherer Hafen, Aktien dagegen als riskant.
Was beim Gold aber die meisten vergessen, oder nicht wirklich realisieren, ist die Tatsache, daß die Wertentwicklung wie bei allen Rohstoffen vom EUR/USD Verhältnis abhängt.
Eine Investition in Gold ist für einen europäischen Anleger immer genauso eine Spekulation auf den Wechselkurs zum Dollar. Ein Goldbarren im eigenen Tesor ist exakt so, als wenn Du Dein Vermögen in einer ausländischen Kapitalanlage anlegst. Dieses Zusatzrisiko hast Du bei heimischen Immobilien oder Aktien nicht. Die deutsche Telekom z.b. hat einen Marktwert von 71 Milliarden in Euro.
2. Hätte ich ab 2002 in Technologie-Aktien investiert, z.B. eine Amazon damals für 20 Eur gekauft, hätte sich mein Vermögen knapp verhundertfacht.
Mit lächerlichen 10.000 Eur über die Jahre gerechnet wäre ich heute Millionär, durch einfaches "laufen lassen".
Das sieht im Nachhinein immer so schön aus. Die Realtät ist aber, daß es schon damals unzählige Techwerte gab, die ganz untergingen oder bedeutungslos wurden. Wer z.B. im Jahr 2000 Aixtron oder Yahoo gekauft hatte, hat Verlust oder Totalverlust erlitten. Im Nachhinein sieht man immer die Gewinner, die vielen Verlierer verschwinden in der Versenkung.
Du hättest also damals nicht einfach "Technologie Aktien" sondern die richtigen unter ihnen kaufen müssen. Das wäre aber aus damaliger Sicht wie die Stecknadel im Heuhaufen gewesen.
Insofern bringt diese Denkweise nur etwas, wenn Du den Index kaufst. Dann hast Du zwar keine Verhundertfachung, aber trotzdem einen sehr guten Gewinn in den 17 Jahren.
3. Es ist allerdings ein Trugschluss, dass ich es laufen gelassen hätte, denn niemand kann in die Zukunft sehen, ich hätte wahrscheinlich alles bereits viel früher verkauft.
Wahrscheinlich. Vermutlich gibt es aber auch Anleger, die tatsächlich die ganze Zeit gehalten haben.
4. Es ist unsinnig aus der Vergangenheit am Aktienmarkt auf die Zukunft zu schließen. Es kann ebenso sein, dass sich gewisse Sektor-Aktienmärkte wegen der Hyperinflation
nochmals verhundertfachen, ebenso kann es sein, dass die Blase im NASDAQ platzt wie bereits 2000 und eine vieljährige Stagnationsphase einsetzt.

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Möglich ist alles. Wir können nur uns Gedanken darüber machen, was eher wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich ist. Einen Crash kann es bei Aktien immer geben, zu jeder Zeit. Eins sollte man sich aber vor Augen halten: auch wenn der Wert Deiner Aktie sich halbiert: Dein Besitzanteil am Unternehmen bleibt gleich. Es ist ein Sachwert und damit schwerer zu enteignen als z.B. Anleihen, bei denen der Staat das z.B. durch Inflation oder durch Niedrigzinsen sehr schnell und einfach machen kann. Und sollte es z.B. wirklich zu einer Hyperinflation kommen, dann sind Aktien in jedem Fall die bessere Entscheidung.