
Zitat von
Maitre
Diese "Nachteile" deutscher Panzer gegenüber dem frühen T-34 sind auch eher der (Nachkriegs-)Propaganda entsprungen. Im offenen Bewegungsgefecht ermöglichte die starke Panzerung und Bewaffnung dem T-34 gerade noch, nicht sofort vernichtet zu werden, wie es seinen Vorgängern passierte. Aber die Kampfkraft in so einem Szenario war mehr als begrenzt. Ein sowjetischer Panzerkommandant brachte das mal treffend auf den Punkt: Bei geschlossenen Luken waren wir blind und taub wie neugeborene Kätzchen. Es gibt zum Beispiel diese Geschichte von den 27 (?) nötigen Treffern einer 3,7cm Pak gegen einen T-34. Da fragt sich irgendwie niemand, wie es überhaupt sein kann, dass eine Pak 27 mal auf kurze Distanz auf einen Panzer schießen kann, ohne von diesem vernichtet zu werden. Die Antwort ist: Die haben die Pak schlicht nicht entdecken können.
Diese Nachteile waren den Russen durchaus bewusst, die hielten nämlich selbst den Panzer-III, von denen sie 1940 zwei Stück zur Erprobung erhielten, für den weitaus besseren Entwurf. Sie hätten den T-34 beinahe darüber wieder eingestampft, planten eine Weiterentwicklung namens T-34M, der die Vorteile des Panzer III (Drehstabfederung, Dreimannturm, Kommandantenkuppel) mit den Stärken des T-34 (Panzerung, Bewaffnung, Geländegängigkeit) verbinden sollte. Im leichten Panzer T-50 setzten sie das sogar noch um, der sieht nämlich so aus, als habe sich ein Pz-III mit einem T-34 gepaart. Da der Kriegsbeginn aber dazwischenkam, blieb der T-34. Und war in bestimmten Situationen, namentlich statischen Verteidigungsszenarien, vielleicht auch mal einigermaßen effektiv. Aber von besser oder überlegen konnte überhaupt keine Rede sein, jedenfalls nicht gegenüber den Pz-III ab Ausführung G (5cm-Kanone L/42) und dem Pz-IV. Der T-34 wurde erst ab dem T-34/85 wirklich effektiv, war aber ab dem Zeitpunkt nicht mehr besser bewaffnet oder gepanzert.