Ärger über Corona-Verordnung
1000 Euro für einen Familienspaziergang
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Stuttgart - Es sollte ein gemütlicher Feiertagsspaziergang werden und endete abrupt in den Fallstricken der Corona-Verordnung. Familie Klenk (Name geändert) aus der Region Stuttgart war auf dem Weg zum Friedhof – in einer Zweier- und einer Dreiergruppe, wie sie beteuert –, als sich an einer ruhigen Waldecke ein Streifenwagen näherte. Für einen Moment rückte die Familie etwas zusammen. Die Polizisten stiegen aus, notierten alle Personalien – und konstatierten einen Verstoß gegen den Infektionsschutz. Bald kam die Quittung vom Ordnungsamt: für jeden Beteiligten sollten die Klenks 200 Euro Bußgeld zahlen.
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Der Grund: Die Familie ist vom Großvater über das Ehepaar bis zu den zwei Töchtern zwar in gerader Linie miteinander verwandt und hält engen Kontakt zueinander, doch sie lebt in vier getrennten Haushalten. In der eigenen Wohnung darf sich sogar eine Großfamilie treffen, da spielt nicht einmal die Personenzahl eine Rolle. Sobald sie aber geschlossen vor die Tür tritt, droht der lange Arm der Staatsmacht. ...
...bei den Klenks wurde nicht die niedrigste Stufe des Bußgeldrahmens von 100 Euro genommen. Schon der Beamte vor Ort habe ihnen geraten, sie sollten sich „kooperativ zeigen“ – sonst werde es teuer. Das wurde es auch so: Um juristische Streitigkeiten zu vermeiden, zahlten die Klenks fristgerecht die 1000 Euro.