Wer den Weg von der Leichenschau zur Todesursachenstatistik kennt, weiß warum. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die Daten in den USA oder anderen Ländern so viel besser sind. Wenn der Urologe im Wochenendbereitschaftsdienst zum verstorbenen Opa gerufen wird, während bereits weitere 5 ungeduldige Kranke auf den Hausbesuch warten (davon 2, die immer noch nicht begriffen haben, daß hinter dem "Notdienst" nicht die Jungs mit dem Blaulicht und Martinshorn stehen) und immer wieder anrufen, ist der zum einen nicht motiviert, sich für die Leichenschau die Zeit für die Suche nach möglichen nicht-natürlichen Todesursachen zu nehmen, während Ehefrau und Kinder daneben stehen, und zum anderen wird der Urologe mit manch einem internistischen Krankheitsbild, mit dem er zuletzt im Studium vor 20 Jahren konfrontiert war, leicht überfordert sein. Dann kommt da noch das grässliche Formular mit seinen Durchschlägen und schon wieder klingelt das Handy .... der 6. Kranke verlängert die Besuchsliste. Todesursache: Herzversagen. Auf dem Nachtschrank lag ein Betablocker, klingt plausibel. Formular ausgefüllt und tschüß.
So läuft das in der Praxis. Daß die Alte die "richtigen" Pilze gesammelt hat und jetzt die Lebensversicherung kassiert, bekommt der Tripperdoktor gar nicht mehr mit. Wozu auch ...
Insofern scheint mir das Thema rund um "an" oder "mit" CoViD-19 m. E. nicht komplett deplaziert. Generell wird die Nachlese diesmal recht interessant werden.










