Quelle (mit Kontext)?
Das kann man auch über den "Durchschnitts-Deutschen" in der NS-Zeit feststellen. Doch solche Vergleiche werden stets am Tiefpunkt 0 gemessen.Wenn man sich die Zahlen und Fakten anschaut, hat sich das Leben eines Durchschnittsbürgers in der Sowjetunion unter Stalin erheblich verbessert
Neben dem schwachen Bildungssystem im Zarenreich hatte Russland auch die Industrialisierung im 19.Jh. verschlafen. Kohle, Eisen und vor allem Öl ging vor 1900 zwar hoch - aber im internationalen Vergleich konnte Russland (industriell) nicht aufschließen.
Bis vor dem 1.Wk machte die Landwirtschaft Russlands den größten Teil des Volkseinkommens aus; die Industrie exportierte kaum. Der 1.Wk brachte Russland diesen Tiefpunkt 0.
Die Bevölkerungszahl in Russland ging in Folge des 1.Wk bis 1921 erheblich zurück. Krieg -> Wirtschaftskrise, Gründung der SU -> Planwirtschaft.
Großindustrie/Schwerindustrie ging in der Sowjetunion in der Stalin-Zeit hoch, das Handwerk (Mittelstand) runter; Zwangskollektivierung der Bauern.
Stalin wollte dem Sozialismus eine technologische und großindustrielle Basis schaffen, auf Kosten der Kleinindustrie und der Agrargesellschaft.
Eine Politik der totalen Planwirtschaft.
Den Aufbau der sowjet. Industrie muss man auch einen Tiefpunkt/Ausgangspunkt 0 zuordnen.
Versäumnisse im Bildungssystem und fehlende industrielle Strukturen (Zarenreich) führten zu niedriger Arbeitsproduktivität der Sowjetunion in den 20er Jahren. Die technische Ausstattung wurde importiert.
Es gab (anfangs) kaum qualifizierte Entwickler von Maschinen und Industrieanlagen, geschweige denn eine ausreichende Anzahl von Fachleuten, die diese bedienen konnten.
Die Sowjets übernahmen also ein industriell weit rückständiges Agrarland, auf technologisch niedrigem Niveau.
Stalin konnte nach der Massenarbeitslosigkeit mit seiner Plan-Industrialisierung nur gewinnen und somit das Leben einiger Durchschnittsbürger verbessern.
Die Rückständigkeit sollte (so der Plan) überwunden werden und die SU wirtschaftlich mir der Entwicklung der westlichen Länder gleichziehen. Mit der Schwerindustrie stiegen auch "Zahlen und Fakten".
Nicht für alle ist das Leben besser geworden! Wenn ich an die Ukraine denke.. ..Das Leben der Menschen ist nicht schlechter, sondern besser geworden - und das ist das, woran man ein Staatsoberhaupt messen sollte.
Arbeit und Brot sind sicherlich besser als Hunger und Aussichtslosigkeit, doch der stalinistische Terror und die Diktatur kann man nur mit sehr viel Ignoranz verherrlichen. Auf Zeit gerechnet, war die SU nicht die Lösung für das russische Volk und hat auch in der Sache total versagt. Wenn man die Belichtungszeit einer bestimmten Zeitspanne in Bezug auf Teile der Bevölkerung betrachtet, kann man aber durchaus von "Verbesserung" einzelner Lebensbedingungen sprechen.
So gesehen kann man (als Deutscher) in den 30er Jahren Hitler und in den 50er Jahren Adenauer als Heiland ansehen.
Beide haben dem Volk zuerst "Verbesserung" gebracht. Jetzt sind wir Deutsche Adenauers Erben und leben in der Zwangsdemokratie der US-Engländer (Friede, Arbeit, Konsum, Selbsthass...)
Nein, jedes Staatsoberhaupt muss man langfristig messen. Die Ideologie der Sowjetunion bleibt für mich unterste Schublade.
Stalin hat auf jeden freien Russen dünn geschissen. Erstaunlich, wie sich manche freie und stolze Russen heutzutage mit diesem Massenmörder zu identifizieren wissen.
Der siegreiche Krieg scheint die Historie der SU zu bestimmen - die Nebenwirkungen der Ideologie werden einfach ignoriert oder hingenommen.
Klare Ansage! - Ein Beleg, wie du Stalin und die Sowjetunion verherrlichst.All diese ganzen Sentimentalitäten von wegen "Mimimi, Gulag!!!" kann man getrost beiseite schieben. Stalin hat keine Menschen ins Gulag gebracht, sondern Verbrecher und Kollaborateure. 99% von ihnen hatten es verdient. Das waren genau solche Schädlinge wie die heutige russische liberale Opposition.
Oder?
PS
Ich mag Russen, Russland-Deutsche oder Deutsch-Russen eigentlich. Aber!
Bei einem Glas Cognac erzählen mir Russland-Deutsche von der alten (Sowjet-)Zeit und fangen an sich zu streiten. Spätestens beim Sieg über Nazideutschland finden sie wieder zusammen und faseln irgendwas über das russische Volk und die deutschen Auswanderer ins Zarenreich und erzählen dann von ihrer Kindheit.
Obwohl ihre Eltern und Großeltern an diesem Krieg nicht teilgenommen haben, sogar von Stalin in den Osten vertrieben wurden, kennen sie alle Gründe, warum die Russen niemals verlieren konnten und in Zukunft nie unterlegen sein werden. Ich habe genau das sehr oft erlebt und kann es bis heute nicht verstehen. Nur dass sie in Deutschland nicht das fanden, was sie sich vorgestellt hatten, kann ich verstehen.
Bemerkenswert ist, dass dieser Streit beim Thema Stalin immer kommt. Dann wird es lauter, dann wird nur noch russisch gesprochen, dann wird getrunken und sich umarmt und der Sturm ist vorbei.
Am Ende schwelgt man in Erinnerungen und kollektiver Zufriedenheit. Ja, der Sieg, der Sieg...




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