Zitat von
derNeue
Irgendwie liest Du nie meine Texte. Ich habe doch nicht behauptet, daß Lucke oder Petry noch einen Einfluß hätten! Ich habe vielmehr analysiert, warum sie nicht mehr da sind. Und der eigentliche Grund läßt sich so zusammenfassen: sie haben den Druck nicht ausgehalten, ständig in die Nazi-Ecke gestellt zu werden. Also wollten sie die AFD nach links rücken. Und das ist an der Basis gescheitert. Deswegen sind sie weg. Bei Petry kamen noch andere Faktoren dazu, aber der dahinter liegende Grund ist das und nichts anderes.
In diesem Spannungsfeld stehen alle alternativen und oppositionellen Gruppierungen, nicht nur politische Parteien. Das System kennt regelmäßig nur eine einzige Waffe gegen Opposition: die Naziecke, die Hetze. Das führt regelmäßig zu Abspaltungen: einige innerhalb der Opposition versuchen, dem System nach dem Mund zu reden um wieder , nicht "geliebt", aber immerhin akzeptiert zu werden. Andere gehen einen anderen Weg.
Das war z.B. bei PEGIDA und Kathrin Oertel so, falls Du Dich erinnerst. Pegida existiert weiterhin, Oertels Bewegung ist Geschichte.
Diese Taktik der Nazikeule, ich nenne das jetzt mal: Verhetzung, wendet das System und seine linken Steigbügelhalter, nicht nur gegen die Opposition, sondern auch im Innern an: gegen die eigenen Parteien und diejenigen, die innerhalb des Altparteienbogens aus der Reihe tanzen. Das jüngste Beispiel war FDP-Lindner. Anfangs gratuliert er dem thüringischen Kollegen, kurz darauf macht er eine 180Grad-Wende, nachdem Merkel ein Machtwort spricht.
Durchschaust Du das mal so langsam?
In der Vergangenheit ist es immer so gelaufen: die Schill-Partei, die DM-Partei, die Republikaner: alle sind Geschichte, alle haben nicht überlebt. Das lag jedesmal an diesem massiven Dauerfeuer der Hetzmedien.
Warum gibt es die AFD weiterhin, die anderen aber nicht? Das liegt nicht an ihnen oder ihren Führungskräften. Die anderen hatten damals auch gute Leute. Das liegt einzig und allein an der Tatsache, daß die Hetzmedien nicht mehr durchdringen, weil die Probleme heute andere sind als damals.
Es hat übehaupt keinen Sinn, auf vom linken Minstream geprägte Wähler "zuzugehen", um so mehr Stimme zu bekommen. Das macht die AFD erpressbar und von außen steuerbar. Denn die Forderungen werden immer weiter gehen, genau so weit, bis die AfD exakt da ist, wo die FDP heute ist. Meuthens Kurs ist deswegen grundfalsch. Vielmehr müssen die Mainstream-Wähler dazulernen. Das werden sie automatisch, weil die Probleme wachsen und deswegen immer mehr von ihnen merken, daß sie vom Mainstream belogen werden und daß dieser keine Antworten auf die realen Probleme hat. Dieser Prozess ist schon längst im Gange und genau der hat die AFD groß gemacht und läßt sie weiter wachsen.
Die AFD muß genau da bleiben, wo sie jetzt steht und darf sich nicht verändern. Keinen Deut. Sie muß ihr Angebot an alle Wähler, die Probleme zu lösen, aufrecht erhalten und mithilfe der neuen Medien, die sich noch nicht vom System steuern lassen, an die Masse kommunizieren.
Das ist für die Leute an der Spitze sehr schwer, denn sie müssen einen enormen Druck aushalten. Wenn sie jetzt aber nachgeben und versuchen, sich anzubiedern, und Meuthen macht das eindeutig, dann hat die AfD verloren.
Ganz im gegenteil: mit Meuthen werden wir die Kanzlerschaft verspielen. Wir werden Bestandteil des Kartells und die Agonie unseres Landes wird sich auf unbestimmte Zeit fortsetzen. Höckes Kurs ist ein anderer, das habe ich ja oben beschrieben: es gibt diese 2 Gruppen, und von der "schwachen" Gruppe werden weiterhin regelmäßig Leute die Partei verlassen. Denn im Endeffekt gibt immer die Basis den Kurs vor.
Dein Grundgedanke: "für die Masse wählbar machen" ist vom Ansatz her falsch. "Die Masse" ist nämlich veränderbar, formbar, lernfähig. Wir sehen es ja gerade aktuell, wie "die Masse" durch das Internet aufgeklärt wird und wie die Altmedien ihren Einfluß verlieren. Die "Masse" wird sehr bald begreifen, daß Höcke kein "Faschist", sondern einer der wenigen echten Demokraten in der Politik ist.
Die "Masse" muß und wird auf uns zugehen, nicht umgekehrt. Wir dürfen nur eins auf gar keinen Fall tun: unseren eigenen Kompaß verändern. Dann werden sich nämlich, wie in der Vergangenheit, neue Oppositionsparteien bilden, die AfD wird in der Versenkung verschwinden und das Spiel geht wieder von vorne los.
Ich sage ja auch nicht, daß Mitteldeutschland die deutsche Politik lenken soll oder kann, darum geht es nicht. Aber wir müssen die Massen im Westen von unseren Inhalten überzeugen, nicht umgekehrt.
Ehrliche Politik, die ihrem eigentlichen Auftrag gerecht wird, geht, grundsätzlich gesehen, so:
- Ich habe eine Meinung, ich gründe eine Partei und versuche andere zu überzeugen
- vielleicht folgen mir nur 2, vielleicht gar keiner, vielleicht 50 Millionen
- das kann mich aber nicht dazu bringen, meine Meinung zu verändern.
Alles andere nennt man "Taktik". Ohne Taktik geht es natürlich in der Politik praktisch gesehen nicht. In grundsätzlichen Fragen aber ist Gradlinigkeit gefragt, genau die Gradlinigkeit, die alle Politiker immer beschwören und im Mund führen, egal, ob sie sich dann so verhalten oder nicht. Letztlich haben die Gradlinigen immer Erfolg, wenn sie hartnäckig und konsequent genug sind. Und wenn ihre Inhalte überzeugen.