Zitat Zitat von Diskurti Beitrag anzeigen
Sicherlich war das DR ein unbequemer Neuling im großen Spiel der Mächte denn hier ging es um weltweiten Einfluss. Hierfür war allerdings eine geeignete Diplomatie vonnöten. Sprich, ein vernünftiger Ausgleich mit den anderen Mächten und vor Allem eine kluge Bündnispolitik. Ein Bündnis mit Russland hätte der Geltung Berlins weit mehr Substanz verliehen als die einseitige Kettung an ein sterbendes Reich wie das Habsburgische..
Doch auch die Selbstisolierung und die ruppigen Auftritte des Kaisers hätten dem Reich nicht viel geschadet wenn die Deutschführung nicht am 1.8.14 den Krieg angefangen hätten.
Niemand wollte einen vernünftigen Ausgleich.
Deshalb lief es ja auf den 1.WK hinaus.
Alle hätten auch da einen vernünftigen Ausgleich haben können.
Die Österreicher wollten eine Bestrafung der Verantwortlichen, welche aber in der serbischen Regierung sassen.
Russland wollte aber keine Schwächung Serbines sondern eher seine Macht auf dem Balkan ausbauen.
Deutschland wollte keinen Machtverlust Österreichs auf dem Balkan.
Die Franzosen hatten mit Deutschland, aus ihrer Sicht (1871), noch eine Rechnung offen.
Den Briten war Deutschland zu mächtig geworden. Die Briten wollten zu gerne immer das Zünglein an der Waage sein.
Machtmässig konnte Deutschland es aber mit Frankreich und Russland aufnehmen,
wodurch die von England verzweifelt versuchte und gewollte Machtbalance nicht mehr vorhanden war.

Der letzte gewollte Ausgleich betraf den südlichen Balkan (Bulgarien/osmanisches Reich, Griechenland usw.).
Nur da war Deutschland nicht direkt mit dabei.