Hungertote sind im Osten nicht unüblich, weshalb man diese Opfer nicht unbedingt Stalin zurechnen sollte. Es war nicht die erste Hungersnot im bolschewistischen Russland. Und nicht die Letzte.
[Links nur für registrierte Nutzer]Der großen Hungersnot der Jahre 1946 und 1947 fielen eineinhalb Millionen Menschen zum Opfer, 12.000 Kolchosvorsitzende wurden vor Gericht gestellt, zehntausende Bauern in Konzentrationslager verschleppt, weil sie Getreideähren für den eigenen Gebrauch gesammelt hatten. Der Minister für Staatssicherheit in Moldawien meldete im Dezember 1946 nach Moskau, dass in den Krankenhäusern der Republik Kinder verhungerten und Leichen die Straßen der Hauptstadt säumten. Stalin wollte von alldem nichts hören. In der Ukraine wurden Bauern, die ihre Arbeitspflichten nicht zur Zufriedenheit des Regimes erfüllt oder sich den kommunistischen Behörden widersetzt hatten, verhaftet. Nikita Chruschtschow, der Parteichef der Ukraine, empfahl dem Diktator, "unverbesserliche Verbrecher und Parasitenelemente" nach Sibirien deportieren zu lassen. Stalin stimmte sofort zu, und im Frühjahr 1948 setzten sich die ersten Züge nach Osten in Bewegung.
Mögen die Zahlen der Opfer auch überhöht sein, sie zeigen nur, dass die Bolschewiken, Kommunisten asiatischer Prägung, genausowenig wie ihre Vorgänger in der Lage waren, Hungersnöte zu vermeiden.




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