Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen
Die AfD hat ein Problem, sie hat kein wirkliches Programm. Man könnte es mit mit "wir wollen die gute alte Bonner Republik wiederhaben" in einem Satz zusammenfassen. Aber das kollidiert mit der drastisch veränderten Realität, weil es so gut wie keine "gesellschaftlichen Träger" dieses Programms mehr gibt. Weder gibt es die weltpolitische Notwendigkeit, Deutschland als "Schaufenster des Westens" herauszuputzen, was uns "soziale Marktwirtschaft", d.h. einen hohen Lebensstandard, Tarifverträge und die harte DM bescherte. Die Deutschland AG mit den sich selbst verwaltenden Konzernen und Banken wurde zerschlagen und aufgekauft, die verbliebenen Milliardäre denken längst in der globalen Dimension und sehen notwendigerweise die Militärmaschinerie der USA als einzigen sicheren Verbündeten. Und um wirklich eine Volkspartei zu werden dürften die "marktradikalen" Kräfte in der AfD zu stark sein.

Insofern stimmt es natürlich, was Konz und du sagen, mehr als "Protestpartei" dürfte nicht drin sein, und wohin das führt, haben die letzten zwei aus der Taufe gehobenen "Protestparteien", die grüne Alternative und die Alternative soz. Gerechtigkeit gezeigt.

Wir bräuchten einen europäischen Bismarck, der die einmalige, nur noch wenige Jahre andauernde weltpolitische Chance durch die sich selbst blockierenden USA nutzen müßte, um die EU zu zerschlagen (wie der eiserne Kanzler die Metternich-Konstrukte zerschlug) um Europa unter Einbeziehung Rußlands als demokratisches Europa der Vaterländer neu zusammenzusetzen.
So schwarz sehe ich jetzt nicht, dass von der AFD nicht mehr übrig bleibt als von diesem erbärmlichen Haufen der Grünen. Im Moment muss man Folgendes konstatieren, es wäre unklug, die Zusammenarbeit der vielen verschiedenen Strömungen innerhalb der AFD jetzt vorzeitig zu beenden, bevor Merkel weg ist. Es gibt in der AFD Mitglieder wie Leyla Bilge oder Imad Karim, die würden andere AFD-Mitglieder am liebsten abschieben. Es gibt da radikale proisraelische Kräfte (Alice Weidel) und radikale propalästinensische. Mir käme es zu früh vor, sich jetzt hier festzulegen.

Unabhängig davon, dass ich eher Befürworter freier Märkte bin, mal rein taktisch gesprochen, ich erkenne die Stoßrichtung in die es bei dir gehen soll und sehe die Chancen bei 0. Und das liegt nicht an der AFD, sondern an der Linken, die in dem Szenario, was dir vorschwebt, als Partner gebraucht würde. Die sind dermaßen auf antideutsch getrimmt, dass ich fürchte, dass du eine Koalition in dieser Richtung auf Jahrzehnte hinaus vergessen kannst. Vielleicht täusche ich mich, man hat sich schon manches Mal über Flexibilität gewundert, aber ich fürchte mit dieser Generation von Linkenpolitikern kann es keine Koalition geben. Wie soll das gehen? "Ja, unsere Jugendorganisation versucht gerade eine Bombe unter Ihrem Auto zu montieren, wir können das leider auch nicht ändern, aber wir würden gerne Sondierungsgespräche für Koalitionsverhandlungen aufnehmen!". Das soll keine Schadenfreude sein, ich sähe es gerne, wenn die AFD hier mehr Optionen hätte, aber ich fürchte, dass es auf Jahrzehnte beinahe ausschließlich zu einer Zusammenarbeit mit der CDU (+ggf. FDP, das braucht man nicht erwähnen, die machen eh alles mit) geben kann. Ich fürchte, dass das, was dir vorschwebt, an der Linken scheitern wird.


Das ist kein Problem der AFD:



Im vergleichbaren Falle umgekehrt, würde ein Abgeordneter vermutlich aus der Linken ausgeschlossen.