
Zitat von
cajadeahorros
Die AfD hat ein Problem, sie hat kein wirkliches Programm. Man könnte es mit mit "wir wollen die gute alte Bonner Republik wiederhaben" in einem Satz zusammenfassen. Aber das kollidiert mit der drastisch veränderten Realität, weil es so gut wie keine "gesellschaftlichen Träger" dieses Programms mehr gibt. Weder gibt es die weltpolitische Notwendigkeit, Deutschland als "Schaufenster des Westens" herauszuputzen, was uns "soziale Marktwirtschaft", d.h. einen hohen Lebensstandard, Tarifverträge und die harte DM bescherte. Die Deutschland AG mit den sich selbst verwaltenden Konzernen und Banken wurde zerschlagen und aufgekauft, die verbliebenen Milliardäre denken längst in der globalen Dimension und sehen notwendigerweise die Militärmaschinerie der USA als einzigen sicheren Verbündeten. Und um wirklich eine Volkspartei zu werden dürften die "marktradikalen" Kräfte in der AfD zu stark sein.
Insofern stimmt es natürlich, was Konz und du sagen, mehr als "Protestpartei" dürfte nicht drin sein, und wohin das führt, haben die letzten zwei aus der Taufe gehobenen "Protestparteien", die grüne Alternative und die Alternative soz. Gerechtigkeit gezeigt.
Wir bräuchten einen europäischen Bismarck, der die einmalige, nur noch wenige Jahre andauernde weltpolitische Chance durch die sich selbst blockierenden USA nutzen müßte, um die EU zu zerschlagen (wie der eiserne Kanzler die Metternich-Konstrukte zerschlug) um Europa unter Einbeziehung Rußlands als demokratisches Europa der Vaterländer neu zusammenzusetzen.