Es wird immer schlimmer, was raus kommt



Perrier-Skandal: Verunreinigte Quellen, Filtertricks und Millionen vernichteter Flaschen
17. August 2025 Susanne Aigner
Perrier-Flasche ind Paragraphenzeichen in Tricolore-Farben

Enthüllungen zeigen: Nestlé verkaufte Wasser als Mineralwasser, obwohl es mit verbotenen Methoden gereinigt wurde.

Der Hersteller Nestlé Waters hat verunreinigtes Mineralwasser mit illegalen Methoden wie mit UV- oder Kohlefiltern desinfiziert, so der Vorwurf. So hat Nestlé etwa beim natürlichen Mineralwasser Perrier Filtersysteme eingesetzt, die bei Mineralwasser nicht erlaubt sind.

Statt natürlichem Mineralwasser kauften und tranken die Konsumenten normales, aufbereitetes Getränkewasser.
Auf diese Weise wurden Verbraucher getäuscht, befand eine Untersuchungskommission im französischen Senat.
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Weil die Regierung die betrügerischen Praktiken nicht vor Gericht gebracht habe, habe sie gegen europäisches Recht verstoßen, kritisierte Marie Dupin von Radio France vor dem Untersuchungsausschuss des Senats. Auch Verbraucher wurden nicht informiert.

Die französische Regierung habe die massive Betrügerei gedeckt, erklärt die Verbraucherorganisation Foodwatch. Das habe Nestlé Waters ermöglicht, weiter ihre betrügerischen Produkte zu verkaufen, kritisiert Ingrid Kragl von Foodwatch Frankreich.
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Im Sommer 2024 war eine Untersuchung der Europäischen Kommission zu dem Schluss gekommen, dass Nestlé französisches "Mineralwasser" bereits seit den 1990er-Jahren mit verbotenen Methoden filterte. Betroffen waren neben den Marken Perrier, Vittel, Hépar und Contrex auch die Schweizer Marke Henniez. Allein in den vergangenen 15 Jahren soll sich der Betrug auf drei Milliarden Euro belaufen.

Es handle sich um einen "jahrzehntelangen, systematischen Betrug", betont Foodwatch-Aktivistin Ingrid Kragl. Die Behörden müssten nun endliche rechtliche Konsequenzen ziehen, fordert sie.

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