Wenn dieses vermeintlich andere Modell der Kernfamilie wirklich griffe, dann würde das ja wie folgt aussehen:
Schwarzer Mann kümmert sich nicht um seine Frau und die eigenen, leiblichen Kinder, weil er sich um die Schwester und deren Kinder "kümmert". Der Schwager wäre demnach ja ebenfalls aus den gleichen Gründen nicht bei seiner Familie und dessen leiblichen Kinder, weil er sich wiederum um die Kinder seiner Schwester kümmern müsste. Usw. usw.
Gäbe es in dieser "versetzten Verantwortlichkeit" - unmittelbare Verantwortung wird durch mittelbare Verantwortung ersetzt - irgendwo keinen "Bruch", dann wäre die Welt ja in Ordnung und es gäbe kein "soziales Prekariat" unter den Schwarzen.
Wir alle wissen, dass dem nicht so ist.
Durch meinen Vater weiß ich, dass der männliche schwarze Afrikaner (mein Vater arbeitete viele Jahre in Namibia und Sambia) arge Probleme damit hat, sich in einen geregelten Arbeitstag einbinden zu lassen. Gut, in Afrika tut die brutale Hitze ein Übriges dazu. Aber es ist kulturell nie ein, ich will es mal so formulieren, "Schaffensdrang" entstanden; weder religiös determiniert noch durch die Sozialisation abgefordert.
Diese "Komme ich heute nicht, komme ich morgen"- Mentalität findet sich in abgeschwächter Form ja auch bei den hispanischen Völkern Lateinamerikas in dem Begriff "Mañana" zusammengefasst. Alles Gute und Wichtige passiert halt stets... morgen. ;-)





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