Generalmajor Tippelskirch, Mitglied des deutschen Generalstabs. Zuständig für die Beurteilung der Feindlage, am 4. Juni 1941 in einem Vortrag vor dem Generalstab:
"Der Krieg gegen Russland soll und wird Deutschland die endgültige militärische und wirtschaftliche Rückenfreiheit verschaffen, die für den Endkampf gegen das britische Empire, vielleicht muß man dann später sagen: gegen das anglo-amerikanische Weltreich, erforderlich ist.“
Bundesarchiv-MA RH 2/82: Vortrag OQu IV bei der Chefbesprechung im HQu.OKH am 4.6.1941.
Zit. n. Hartmann, Halder Generalstabschef Hitlers, Paderborn 1991, S. 267.
Damit ist Barbarossa ein Präventivkrieg. Aber ein Präventivkrieg gegen den Westen.
backward never.
ignore: Lichtblau
So wäre der Text denkbar
"Der Krieg gegen Russland soll Deutschland die militärische und wirtschaftliche Rückenfreiheit verschaffen,
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
Bzgl. der Einschätzung von Fremde Heere Ost über die Kampfkraft der Sowjetunion :
Als die deutsche Wehrmacht am 22. Juni 1941 mit über drei Millionen Soldaten zum Angriff auf die Sowjetunion antrat, besaß ihre Führung nur spärliche Informationen über den Gegner. Während die grenz- bzw. frontnahe Kräfteverteilung (frz. ordre de bataille, engl. order-of-battle) noch weitgehend zutreffend erkannt worden war, waren weder die personelle Stärke, die Ausrüstung, die Organisationsstruktur der Roten Armee, noch das gegnerische Wirtschaftspotenzial und vor allem das der Rüstungsindustrie bekannt. Insgesamt hatte der Feindnachrichtendienst an der Ostfront die sowjetische Seite in militärischer und rüstungswirtschaftlicher Hinsicht erheblich unterschätzt. Diese Unterschätzung war im Übrigen kein spezifisch deutsches Phänomen, sondern unterlief auch anderen bedeutenden Feindnachrichtendiensten und Generalstäben, sogar dem als besonders gut informiert geltenden britischen Generalstab Anfang der 1940er Jahre. Die Sowjetunion war ein weißer Fleck auf der Landkarte der Geheimdienste. Das Fehlen einer gemeinsamen Grenze hatte der Feindaufklärung bis September 1939 ihre Tätigkeit erschwert. Doch selbst nach der Besetzung Polens und der Möglichkeit des Einschleusens von Agenten in den sowjetischen Machtbereich verbesserten sich die Erkenntnisse nicht wesentlich. Die vordringliche Aufgabe, die Dislozierung der Truppen der Roten Armee im Grenzgebiet, konnte die Abwehr I lösen. Über die Lage im Inneren der Sowjetunion wurde kaum etwas bekannt, da die sowjetische Spionageabwehr sehr effizient arbeitete, die russische Bevölkerung traditionell Vorbehalte gegenüber Fremden hatte und Sprachschwierigkeiten den Masseneinsatz von illegal über die Grenze geschleusten Agenten nicht zuließen. Diesen Umstand konnte der Feindnachrichtendienst jedoch nicht als Entschuldigung anführen. Bis Kriegsende traf ihn wie Gehlen im März 1945 retrospektiv formulierte - der »große Vorwurf des Krieges« von Hitler, der den Feindnachrichtendienst des Versagens beschuldigte. Weder die Abwehr noch die Luftwaffe, weder die Leitstelle für Nachrichtenaufklärung Ost noch das Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt um die wesentlichen Informationszuträger zu nennen hatten Fremde Heere Ost mit hinreichenden Informationen versorgen können. Ohne diese Informationen konnte auch die beste Auswertung - selbst wenn sie völlig »objektiv« und frei von vorgefassten Meinungen gewesen wäre keine befriedigenden Ergebnisse erzielen. Die von der Nachrichtenbeschaffung gewonnenen Erkenntnisse lieferten nur winzige Mosaiksteine in dem Puzzle, welches das Feindlagebild ausmachte. Zu viele Puzzlesteine fehlten, um das Bild über die sowjetischen Streitkräfte sowie das Wehrpotenzial zu komplettieren und zu einem halbwegs verlässlichen Instrument der Führung zu machen. Die geringen Kenntnisse über die Rote Armee, die Fremde Heere Ost 1939/40 vorlagen, hätten die Abteilung veranlassen müssen, alles zu unternehmen, um die Nachrichtenbeschaffung anzukurbeln. Dass sie, wie der Vorgang vom Januar 1941 zur Luftaufklärung belegt, vereinzelt sogar das Gegenteil bewirkte, war schlichtweg fahrlässig.
Neben den Mängeln auf dem Feld der Nachrichtenbeschaffung führten auch Defizite in der Nachrichtenauswertung selbst zu der Fehleinschätzung, Eine organisatorische Schwäche bestand einerseits in der äußerst dünnen Personaldecke von Fremde Heere Ost und andererseits darin, dass sich bis zum 22. Juni 1941. lediglich eine von drei vorhandenen Gruppen schwerpunktmäßig mit der Sowjetunion befasste. Auch wenn das Personal der Abteilung insbesondere durch herangezogene spezialisierte Reservisten wie Franke und renommierte Wissenschaftler und Fachleute im Rang eines »Sonderführers , wie den kurz nach dem Angriff auf die Sowjetunion zu Fremde Heere Ost versetzten baltendeutschen Osteuropahistoriker Dr. habil. Georg von Rauch,'' hochqualifiziert war, so ließ sich dennoch mit einer Handvoll Bearbeiter schwerlich ein Riesenreich wie die Sowjetunion analysieren."
Diese vorwiegend in der Organisation zu suchenden Mängel wirkten sich in Kombination mit den vorgefassten Meinungen über die Sowjetunion nachteilig auf das Feindlagebild aus. Da es an belastbaren Informationen fehlte, mussten auf Basis des bei den führenden Militärs dominierenden traditionellen Russlandbildes Allgemeinplätze herhalten. Die Sowjetunion galt ihnen als »Koloss auf tönernen Füßen« - zahlenmäßig stark, aber nicht zuletzt aufgrund der „minderwertigeren« Menschen durch starke konzentrische Stöße von den Panzerkeilen der operativ auf höchstem Niveau agierenden Wehrmacht schnell zu zerschlagen. Zudem war erst die russische und dann die sowjetische Armee im 20. Jahrhundert schon mehrfach geschlagen worden: 1905 von den Japanern, 1917 von den Deutschen, 1920 von den Polen. Zwar kamen an dieser abschätzigen Beurteilung gelegentlich Zweifel auf, doch die Erfolge der Wehrmacht in Polen, Skandinavien, den Beneluxstaaten und Frankreich sowie im schwierigem Gelände auf dem Balkan ließen diese Bedenken jedes Mal schnell wieder verstummen. Das Vertrauen in die eigene Überlegenheit förderte zudem bei den Spitzenmilitärs und selbst bei Kinzel als ranghöchstem Angehörigen des Feindnachrichtendienstes an der Ostfront, der von Halder abweichend von einer nachrichtendienstlichen Grundregel vor »Barbarossa« auch zu Planungen der eigenen Operationsführung beauftragt wurde, die Ansicht, das Feindbild könne vernachlässigt werden. Der eigene Operationsansatz werde – so glaubte man - die Entscheidung bringen, ganz gleich, wie stark der Gegner sein möge.
("Fremde Heere Ost - Hitlers militärische Feindaufklärung" (2012), Magnus Pahl, S. 80-81)
Erhard Moritz druckt in "Fall Barbarossa" auf Seite 89 ff.eine Beurteilung des Kriegspotenzials der Sowjetunion durch das Wehrwirtschaft- und Rüstungsamtes vom März 1941 ab.
Das Dokument nimmt 17 Buchseiten in Anspruch und beurteilt alle Wirtschaftszweige von der Elektroindustrie bis zum Eisenbahnwesen.
Am Ende des Dokumentes steht:
"Anmerkung:
Die statistischen Angaben mußten, soweit andere zuverlässige Unterlagen fehlten, vorwiegend der amtlichen sowjetischen Statistik entnommen werden.
Der Wert der sowjetischen Statistik wird stark beeinträchtigt durch ihr Bestreben, die tatsächliche Entwicklung der sowjetischen Wehrwirtschaft entweder aus propagandistischen Gründen zu übertreiben oder aus militärischen Gründen zu verheimlichen. Die entnommenen Zahlen können daher im wesentlichen nur als Annäherungswerte betrachtet werden."
Ich musste schallend Lachen als ich das las.
Einer bolschewistischen Statistik kann man einfach gar nichts entnehmen.
Diese Idioten hatten gar keine Ahnung und wurden total verarscht.
backward never.
ignore: Lichtblau
Fremde Heere Ost konnte nicht mal zeitnah 1941 ermitteln wer denn im Kriegsfall an der Spitze der Roten Armee steht. Bei den spärlichen Informationen ist auch verständlich das die Wehrmacht alles daran setzte den Feldzug 1941 zu beenden. Das hätte nämlich alle sowj. Vorteile in einem Abnutzungskrieg obsolet gemacht.
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