Deutschland erhebt Anklage gegen russischen Spion

[Candymaker]

Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft hat nun offiziell Anklage gegen einen Österreicher erhoben, der im Dienste des russischen Geheimdienstes deutsche Militärtechnik ausspioniert haben soll. Der Skandal flog 2007 auf.

Laut Anklageschrift hat der Österreicher zwischen 1997 und 2002 mit dem russischen Militär-Auslandsgeheimdienst GRU zusammengearbeitet. Seine Aufgabe bestand in der Beschaffung von technischen Unterlagen für Zivil- und Militärhubschrauber.

Laut Anklage hat der Österreicher für seine Spionagetätigkeit mindestens 8.300 Euro erhalten. Kann ihm die Schuld nachgewiesen werden, droht ihm eine Haftstrafe.

Im Juni erklärte Deutschlands Innenminister Thomas de Maiziere, dass Industriespionage eine der größten Gefahren für Deutschland sei. In dem Bereich seien insbesondere China und Russland aktiv, betonte der Minister.

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[heide]

Spionage wurde schon immer betrieben. Mich wundert, dass die Gerichtsverhandlung erst jetzt statt findet.
Es ist doch klar: Es ist billiger, ein Produkt "nachzubauen", als es selbst zu entwickeln.

[Zinsendorf]

Die bessere, weil legale Variante, um an modernes know how zu gelangen, ist die Übernahme von Unternehmen, Beteiligungen u.ä., oder auch die Abwerbung von qualifizierten Mitarbeitern; gerade in Krisenzeiten oft zu Schnäppchenpreisen.

Im übrigen gibt es "Industriespionage" zwischen den Wettbewerbern auch im eigenen Land, es ist also keineswegs nur ein internationales Problem. Der Diebstahl von Wissen hat sich schon längst zu einer "Dienstleistungsbranche" entwickelt. Kein Wunder, dass dieses auch die Geheimdienste aller Art erkannt haben und mitverdienen wollen.

So gesehen, sind entsprechende Anklagen, Prozesse sicher notwendige (PR-)Aktionen, treiben somit auch die Preise für solcherart Dienstleistungen inernational in die Höhe.