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Thema: Warum gibt es Kommunikation?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    <--
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    Hallo!
    Ich frage mich, warum es Kommunikation gibt. Ok, im RL kann das teilweise noch ganz praktisch sein, wenn man sich über verschiedene Dinge unterhalten kann, um z. B. etwas zu organisieren etc. Da ist Sprache ja irgendwie schon ganz nützlich und bei beruflichen/schulischen/organsatorischen/nicht-privaten Dingen wahrscheinlich meist auch weniger Missverständlich.
    Aber warum unterhält man sich auch noch bei Dingen, wo der Nutzen nicht sofort klar ist? Warum redet man einfach so mit anderen?
    Ich denke, dass man bei einigen Dingen gerne verstanden werden möchte (z. B. bei Diskussionen). Aber wie ist es möglich, dass ein Mensch einen anderen versteht? Glaubt ihr, dass das geht? Ich kann mir kaum vorstellen, dass das funktioniert. Außer eben bei solchen Dingen, wo der Zweck der Kommunikation direkt klar ist (wenn z. B. jemand jemand anderes sagt, was erledigt werden muss etc.). Aber jede andere Art von Kommunikation ist doch eigentlich sinnlos, oder?
    (Genauso wie dieser Beitrag.)

  2. #2
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    Auch scheinbar sinnlose Kommunikation kann der Informationsgewinnung dienen bzw. der Selbstdarstellung.
    Wenn man sog. Smalltalk betreibt, dann ja nur mit Menschen, die man entweder mag und mit denen man mom. nicht sinnvolleres zu besprechen hat oder mit Menschen von denen man sich in irgendeiner Form einen Vorteil verspricht.
    Im ersten Fall kann das Gespräch zwar ohne direktes Ergebnis verlaufen, aber entweder hat man eine Beziehung gepflegt und/oder man etwas über diese Person erfahren und sei es nur deren Meinung zu einem belanglosen Thema. Davon lassen sich aber auch Rückschlüsse auf wichtigere Dinge ziehen.
    Im zweiten Fall hat man die Möglichkeit sich der Person als besonders schlau, redegewandt etc. zu präsentieren bzw. auch Informationen zu gewinnen.
    Niemand handelt ohne Profit

  3. #3
    <--
    Gast

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    Hallo Keyser Soze!
    Original von Keyser Soze
    Auch scheinbar sinnlose Kommunikation kann der Informationsgewinnung dienen bzw. der Selbstdarstellung.
    Wenn man sog. Smalltalk betreibt, dann ja nur mit Menschen, die man entweder mag und mit denen man mom. nicht sinnvolleres zu besprechen hat oder mit Menschen von denen man sich in irgendeiner Form einen Vorteil verspricht.
    Ja, klar. Denn Sinn (bzw. eigentlich Zweck) von Smalltalk verstehe ich zwar auch nicht wirklich, aber den kann ich ja schon irgendwie nachvollziehen. Aber Smalltalk ist mM auch nichts, wo es besonders darauf ankommt, jemanden zu verstehen. Es ist mM nur irgendwelches Gerede ohne ein bestimmtes Ziel (mit indirektem Ziel eben).
    Bei anderen Gesprächsformen, zum Beispiel bei Diskussionen kommt es aber darauf an, den anderen zu verstehen, bzw. verstanden zu werden (u. A. vielleicht will auch einer den anderen überzeugen etc.).
    Wie kann das überhaupt funktionieren, obwohl man doch niemanden wirklich kennen kann?

  4. #4
    Göttlicher User Benutzerbild von subba
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    Kommunikation ist der Bedürfnisbefriedigung zuträglich. Man kann mit anderen Geschäfte leichter abschliessen und verhandeln usw.
    Bei den von dir angesprochenen Small Talks geht es darum eine Basis für die Befriedigung sozialer Bedürfnisse zu schaffen. Ich meine du kannst ja schlecht jemanden auf der Straße treffen und mit dem gleich losphilosophieren. Erst mal musst du mit dem so ein bisschen über sinnlosen Schrott reden damit der sich wohler fühlt mit dir zu sprechen und das Ganze sich entkrampft. Ein bisschen ist das auch so wie der Fuchs der vom kleinen Prinzen erstmal gezähmt werden muss, wenn du verstehst.
    I am unable to accept the idea that I should be an obedient subject of a gang of corrupt, unprincipled thugs who pontificate about freedom while enslaving the population.
    --John Pugsley, JPJ Nov 96

    Big government is cancerous. Like a cancer, it hurts the body and tends to spread, doing more and more harm as it grows. It is time for some radical surgery.
    --George C. Leef, director of FEE’s Freeman Society Discussion Clubs

  5. #5
    Göttlicher User Benutzerbild von subba
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    [quote]Original von <--
    Hallo Keyser Soze!
    Original von Keyser Soze
    Aber Smalltalk ist mM auch nichts, wo es besonders darauf ankommt, jemanden zu verstehen. Es ist mM nur irgendwelches Gerede ohne ein bestimmtes Ziel (mit indirektem Ziel eben).
    Bei anderen Gesprächsformen, zum Beispiel bei Diskussionen kommt es aber darauf an, den anderen zu verstehen, bzw. verstanden zu werden (u. A. vielleicht will auch einer den anderen überzeugen etc.).
    Wie kann das überhaupt funktionieren, obwohl man doch niemanden wirklich kennen kann?
    Och beim Small Talk geht es eben darum jemanden etwas kennen zu lernen denn es ist ja schon schwer überhaupt verstanden zu werden wenn man jemanden ein bisschen kennt aber wie soll das erst gehen wenn man jemanden garnicht kennt. Und wenn man ihn kennt dann wird man Smalltalks haben um seine Veränderungen auch kennen zu lernen. Durch solche kleinen Gespräche merkt man einfach wie die Art dieses Menschen ist: Also so ist er eher der flippige Typ oder eher der ruhige Typ oder so und richtige Gespräche kann man dann darauf aufbauen. Wenn man jemanden richtig gut kennt ist man auf Smalltalks auch weniger angewiesen... Dieses Schweigen dass man sonst als unangenehm empfindet ist dann garnicht mehr so richtig unangenehm. Irgendwer hat glaub mal gesagt: Richtig befreundet bist du mit jemandem eigentlich erst wenn ihr in eurer Gegenwart richtig gut die Klappe halten könnt.
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  6. #6
    <--
    Gast

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    Hallo subba!
    Du hast ja sicher Recht, nur habe ich eigentlich gar nicht den Smaltalk gemeint. (Teilweise verstehe ich den zwar auch nicht, aber der macht ja schon Sinn um jemanden kennenzulernen etc.).
    Aber was ist z. B. mit Diskussionen? Ich frage mich z. B. in Deutsch immer wieder, warum ich überhaupt etwas sage, wenn ich es nicht so sage(n kann), dass andere verstehen, was ich meine. Da ist es dann mM ziemlich sinnlos überhaupt etwas zu sagen. Nicht nur in Deutsch, sondern ich frage mich grundsätzlich ob ein Mensch, das was ein anderer sagt behaupt wirklich verstehen kann?

  7. #7
    Göttlicher User Benutzerbild von subba
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    Ach so...ja ok das stimmt natürlich ! Das frag ich mich manchmal auch. Ich versuche es zu vermeiden in einer normalen real life Gruppe über gewisse Dinge zu diskutieren (aber das klappt nicht immer). Im Internet geht es noch so weil da ist die Wahrscheinlichkeit verstanden zu werden aufgrund der hohen Anzahl der Leute die das lesen größer. Allerdings kommt es leider trotzdem gelegentlich vor, dass einen niemand versteht.
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  8. #8
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Original von <--
    Hallo subba!
    Du hast ja sicher Recht, nur habe ich eigentlich gar nicht den Smaltalk gemeint. (Teilweise verstehe ich den zwar auch nicht, aber der macht ja schon Sinn um jemanden kennenzulernen etc.).
    Aber was ist z. B. mit Diskussionen? Ich frage mich z. B. in Deutsch immer wieder, warum ich überhaupt etwas sage, wenn ich es nicht so sage(n kann), dass andere verstehen, was ich meine. Da ist es dann mM ziemlich sinnlos überhaupt etwas zu sagen. Nicht nur in Deutsch, sondern ich frage mich grundsätzlich ob ein Mensch, das was ein anderer sagt behaupt wirklich verstehen kann?
    Das hängt davon ab, wie groß die Übereinstimmung im Verständnis sein muß, was wiederum von der er Exaktheit des Kommunikationsmittels (ich beschränke mich auf Sprache, alles andere halte ich für noch unexakter) abhängt, also wie scharf Begriffe definiert sind. Sprache ist relativ unscharf und dadurch so vielseitig - Doppeldeutigkeit ist oft geradezu erwünscht. Modern Kunstsprachen wie Programmiersprachen oder auch Mathematik, die letztendlich eine eigene Sprache darstellt, haben das Ziel, alle Doppeldeutigkeiten zu vermeiden und so sicherzustellen, daß alle Beteiligten und einem Begriff dasselbe verstehen. Dazu beginnt die "Konversation" immer mit Definitionen. (Jeder, der einmal Mathematikvorlesungen gehört hat, kennt die ermüdenden Trias aus Definiton, Satz und Beweis.) Konversation ist in solchen Sprachen aber nur schwer möglich und zudem höchst langweilig, weil die Thematik eingeschränkt, eflexivität (Beispiel: "Dieser Satz hat fünf Wörter.") nicht möglich und überhaupt alles, was Spaß macht, verboten ist.
    Ein sehr gutes Buch dazu ist das von Douglas R. Hofstadter Gödel, Escher, Bach (ISBN der Übersetzung 3423300175), das Buch ist schlichtweg genial.

    Dazu kommt allerdings, daß man sich ja wünscht, wirklich verstanden zu werden, d.h., daß man möchte, daß andere Menschen die eigenen Gedanken nachvollziehen - und nicht nur "irgendwie" im gleichen Kommunikationssystem rumhampeln. Daß zu erreichen ist manchmal sehr schwer. Sprache ist zur Übermittlung m.E. schon geeigent, aber eher in der verbalen, persönlichen Form. Stimme, Körpersprache und die ganze nonverbale Kommunkation helfen dabei enorm.
    Aber ich denke, es ist prinzipiell möglich, verstanden zu werden - auch wenn das in voller Gänze die Ausnahme bleibt. Es reicht aber auch oft, weitgehend verstanden zu werden. Ich stelle aber oft fest, wie befriedigend es ist, bestimmte Passagen in einem Buch zu lesen und dabei zu merken, daß der Autor schreibt, was man selbst seit längerem im Kopf mit sich herumträgt, aber nie so exakt und gut formuliert hat. Oder wenn man sich nach längerem Gespräch anguckt und weiß, man ist verstanden worden - und auch selbst versteht.
    Die Aspekte der Sozialisation sind von anderen hier schon deutlich genug angesprochen worden.

    Grüße
    John

  9. #9
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    Hallo!
    Ich frage mich, warum es Kommunikation gibt.
    Pizza bestellen zu können. Habe gerade getestet : funktioniert erstklassig.

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