Urne geklaut, Asche verstreut
Unbekannte haben die Urne des Alt-68ers Fritz Teufel geklaut und die Asche auf dem Friedhof verstreut.
Die Urne selbst hätten die Täter offenbar mitgenommen, sagte eine Polizeisprecherin.
Teufel war erst vor wenigen Wochen auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte beigesetzt worden.
Ein Ehepaar hatte laut Polizei am Vormittag das verwüstete Grab entdeckt. Die alarmierten Beamten stellten daraufhin fest, dass die Urne aus der Erde entwendet und die Asche auf dem Friedhofsweg verteilt worden war.
Da ein politischer Hintergrund für die Tat nicht auszuschließen sei, ermittele der Staatsschutz, sagte die Sprecherin.
Teufel war am 6. Juli im Alter von 67 Jahren nach langer Krankheit gestorben.
Der gebürtige Ludwigsburger war ab Ende der 60er-Jahre bekannt für seine provozierenden Politaktionen. Teufel lebte in der legendären Kommune 1. Er ging in den Untergrund und verbüßte diverse Haftstrafen, unter anderem als Mitglied der terroristischen „Bewegung 2. Juni“. Später arbeitete er als Bäcker in London und viele Jahre als Fahrradkurier in Berlin. Zudem schrieb er Kolumnen für die „Taz“.
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