Porno-Domain wurde genehmigt

[Sheldon]

Die Web-Verwaltungsorganisation ICANN beschloss am Freitag, mit der Registrierung von ".xxx"-Adressen zu beginnen.

Bei der Adress-Endung ".xxx" handelt es sich um eine sogenannte Top-Level-Domain (TLD) - wie etwa .at für Österreich oder .com für Unternehmen.

Mit dem Antrag, für Pornografie einen eigenen Bereich einzurichten und sie damit von anderen Angeboten besser abzugrenzen, war ICM bereits dreimal abgeblitzt. Die Ablehnung stehe jedoch nicht im Einklang mit einer neutralen, objektiven und fairen Verwaltung, teilte ICANN am Freitag mit.

Zu den Gegnern des virtuellen Rotlichtviertels gehören neben strikten Pornografie-Gegnern auch Betreiber entsprechender Angebote. Sie befürchten, dass es die Einführung eines eigenen Adressbereichs erleichtert, die Seiten mit einer Filtersoftware einfach zu blockieren.

[Links nur für registrierte Nutzer]

Ein weiterer Schritt in Richtung des kontrollierten (und damit zensierten Internets).

Das speziell Pornoseiten - auch die legalen - ein rotes Tuch der Kontrollwahnsinnigen ist, hat man vor ein paar Jahren beispielsweise am Fall Youporn gesehen, als der Provider Arcor kurzerhand beschlossen hat, diese für alle Kunden zu sperren.

[EinDachs]

Die Freistellung einer neuen TLD ist ein Schritt in Richtung Zensur?
Aha. Wars das auch, als sie ".eu" freigegeben haben?

Man kann Pornoseitenbetreiber nicht zwingen auf die zu wechseln. Ich nehm fast mal an, dass sie das auch nicht in größeren Mengen tun werden.

[Sheldon]

Die Freistellung einer neuen TLD ist ein Schritt in Richtung Zensur?
Aha. Wars das auch, als sie ".eu" freigegeben haben?

Man kann Pornoseitenbetreiber nicht zwingen auf die zu wechseln. Ich nehm fast mal an, dass sie das auch nicht in größeren Mengen tun werden.

Zum Beispiel könnte Zensursel oder ein anderer Weltverbesserer auf denn Trichter kommen, die gesamte .XXX TDL aus Jugendschutzgründen zu sperren und erst nach einer (kostenpflichtigen) Registrierung freizuschalten. Das damit dann so ganz nebenbei ein Profil des Konsumenten angelegt und ausgewertet werden kann ist natürlich ein völlig unbeabsichtiger Nebeneffekt.

[Paul Felz]

Wie geil ist das denn? Wie kann ich besser Kunden auf unsere echte Seite locken?

Ich habe damals Riesenerfolge gehabt, als ich schlichtweg "Pamela Anderson" in die Meta-Tags schrieb

[Geronimo]

Wie geil ist das denn? Wie kann ich besser Kunden auf unsere echte Seite locken?

Ich habe damals Riesenerfolge gehabt, als ich schlichtweg "Pamela Anderson" in die Meta-Tags schrieb

Ich hab mal eine gemacht da waren die Metas nur "Titten" und so. Alle 18 Stück! Das war 'ne Nummer. Aber leider nicht zielgruppengerecht. Die Hits waren allerdings beachtlich.

[EinDachs]

Zum Beispiel könnte Zensursel oder ein anderer Weltverbesserer auf denn Trichter kommen, die gesamte .XXX TDL aus Jugendschutzgründen zu sperren und erst nach einer (kostenpflichtigen) Registrierung freizuschalten. Das damit dann so ganz nebenbei ein Profil des Konsumenten angelegt und ausgewertet werden kann ist natürlich ein völlig unbeabsichtiger Nebeneffekt.

Auf die Idee können sie schon kommen.
Es wird ihnen nur nicht viel helfen, könnte dann der Pornoseitenbetreiber doch auch recht simpel seine .xxx-Seite auf einer .com, .de, .nz, etc URL laufen lassen.

[Wolf]

Also absofort "www.politikforen.xxx" ?

[borisbaran]

Also absofort "www.politikforen.xxx" ?

Wär cool und theoretisch möglich (Einfach den entsprechenden Server so konfickurieren, dass er alle anfragen an politikforen.net weiterleitet). Gäbe auch zusätzlichen Google Score, oder?

[Wolf]

Guter Plan! Wir sollten einen Extra-Thread erstellen.

[Dexter]

Ein weiterer Schritt in Richtung des kontrollierten (und damit zensierten Internets).

Das speziell Pornoseiten - auch die legalen - ein rotes Tuch der Kontrollwahnsinnigen ist, hat man vor ein paar Jahren beispielsweise am Fall Youporn gesehen, als der Provider Arcor kurzerhand beschlossen hat, diese für alle Kunden zu sperren.

Irgendwie muss sich ICANN auch finanzieren und neue Domains bedeuten neuen Cash, weil sie für jede neu ausgestellte Domain einen kleinen Betrag bekommen. Genau genommen verdanken wir das Internet dem US Militär.

Der Pornosektor hat immer Lust auf Diversifizierung. Noch nie war es einem einfachen Bürger des Westens so leicht an eine Palette von noch so absurden Spielarten der menschlichen Sexualität zu gelangen. Vom Kuscheltantraporno über Clownfetisch bishin zu den dunklen Löchern der Kinderpornographie, alles ist nur mehr 2 Suchbegriffe von Google und eine Kreditkartennummer entfernt. Dieser Markt schreit förmlich nach Wachstum und jeder der Marktteilnehmer versucht dabei eine "unique selling position" einzungehmen, und damit entstehen sehr kleine IchAgs mit Anschluss, die fortwährend Porno am Fließband produzieren und dabei wirklich alles umsetzen, dass Menschen noch so diffus als sexuell erregend empfinden könnten.

Im San Fernando Valley sind im Endeffekt hunderte kleine Kameramann, Tonmann, Pornodarsteller_Innen Teams unterwegs, die fortwährend neues Material legal auf Videoträger und ins Internet spülen. Diese Unternehmensstruktur sollte eine Freude für jeden Anhänger der neoliberalen Wirtschaftphilosophie sein. Die Ich AG ist dort teil des anstrebenswerten Selbstbildes.

Eine kleine Infografik, die ich dazu gefunden habe, und einige Zeitungsberichte dazu zusammen getragen hat. (Nicht alle werden wirklich richtig sein, aber es gibt grobe Anhaltspunkte).


Laut Alexa Rating ist in Deutschland im Moment YouPorn auf Platz 27, und schlägt damit wetter.com auf 31 und den Stern auf 41.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Laut Google Insights wird in Deutschland viel einfriger nach Sex und Porno gesucht als nach Obama, Merkel oder Lady Gaga, wobei Lady Gaga noch am besten davon kommt:
[Links nur für registrierte Nutzer]

Aber genug über Porno gesprochen. Natürlich fürchten die Pornoproduzenten, dass sie damit gefiltert werden können, wenn man sie auf diese Domains zurück drängen kann, aber ich denke nicht, dass man das wirklich kann. China wird das natürlich tun, aber die versuchen ohnehin jetzt auch schon diesen Inhalt aus ihrem Netz zu filtern. Natürlich lässt sich auch dieser Filter mit dem notwendigen technischen Fähigkeiten umgehen. Pornographie und Internet sind so etwas wie Butter und Brot, und werden das auch bleiben, und dies sowohl im legalen als auch im Bereich des illegalen Materials, und dieser Bereich wird schon allein deshalb wachsen, weil viele Menschen nebst dem mehr oder minder professionell gemachten Material auch mehr und mehr private Homepornos anfertigen, und diese dann auch auf Streamingplattformen landen.