Demokratie an sich bekommt ja hierzulande immer ein vorbehaltloses und grundsätzliches Lob. Warum eigentlich? Ich will nicht diskutieren, ob man Demokratie besser oder schlechter machen kann als hier oder woanders. Es geht um das Prinzip an sich.
Um die Debatte ein wenig in Gang zu bekommen hier eine These: Demokratie ist nichts anderes als eine Herrschaftsform. Zur Wahl stehen nicht Staatszweck oder andere grundlegenden Fragen wie die Garantie des Eigenstums oder ähnliches. Zur Wahl steht lediglich das Personal der Herrschaft, das sich per Akklamation den Freibrief für die Ausübung der Staatsgewalt alle vier Jahre geben lässt. Anders ausgedrückt: Man hat hierzulande (oder woanders, wurscht) die Wahl, auf seinem Wahlzettel ein rotes, schwarzes, grünes oder gelbes Ja zu machen. Ein Nein geht nicht.
Nun wird man hier sicher einwenden, dass ja auch kein Mensch ein Nein zum herrschenden Staatszweck usw vernünftigerweise will. Lässt man das mal dahingestellt, so bleibt die Frage, was an dem Verfahren der Herrschaftssuche, das unter dem Titel Demokratie läuft, so lobenswert ist, wenn es nur um Personal und um nichts anderes geht.