„Jeden Tag danke ich Gott dafür, daß wir unsere Pflicht taten"

Als hunderdtausende Soldaten aus Dünkirchen evakuiert wurden, entkam Gefreiter Bert Evans, welcher die Operation unterstützte, einem der schlimmsten Massaker des Krieges. Während Großbritannien das 70 Jährige Jubiläum der Evakuierung von Dünkirchen vorbereitet, erzählt Bert, nun 89 Jahre alt, wie er nie den Hauptmann vergessen wird, der sein Leben rettete.

Eingepfercht in einem stinkenden und stickigen Kuhstall, ohne genügend Platz um überhaupt aufrecht stehen zu können, baten die 100 britischen Soldaten, viele von ihnen durch die vorangegangenen heftigen Kämpfe verwundet, ihre Wachen um Wasser. Hauptmann Lynn-Allen, der älteste Offizier, schlug gegen das verriegelte Tor, und rief „Um die Liebe Gottes willen, es ist nicht genug Platz hier drinnen." Draußen, in der drückend heißen Maisonne, lachte ein deutscher Offizier, und sagte: „Wo ihr hingehen werdet, wird genug Platz sein."

In diesem Moment konnte Hauptmann Lynn-Allen keine Zweifel mehr gehabt haben, über das was ihr Schicksal sein würde. Was von seinen Männern übrig war, dem 2. Bataillon des Königlichen Warwickshire Regimentes und einzelne Angehörige des Chechire Regimentes und der Königlichen Artillerie, war von einer Elitetruppe der SS Leibstandarte Adolf Hitler in einen winzigen Stall gepfercht worden, mit dem Befehl, wie Lynn-Allen feststellen musste, keine Gefangenen zu machen. Die Genfer Konvention hatte hier keine Geltung.

Lynn-Allen bat darum, daß sine Männer eine letzte Zigarette rauchen dürften, und verteile mit ruhiger Würde Players Zigaretten an seine schockierten Männer, Männer die bis zum letzten Magazin Munition kämpften, bevor sie sie ergeben mussten. Dedrängt, hinter Lynn-Allen, an der Stalltüre, stand Gefreiter Bert Evans, gerade 19 Jahre alt, und teilte seine Zigarette mit seinem Freund Charlie. „Das war´s Bert, wir sind fertig.", dies waren seine letzten Worte, Sekunden Später wurden zwei Granaten im hohen Bogen in den Stall geworfen, und der Stall mit Maschinengewehrfeuer beharkt. Als es endete, lagen ein paar Überlebende, viele von ihnen schwer verwundet, inmitten der Körper der toten Kameraden. Die Stalltüre wurde aufgestossen, und die Überlebenden wurden einzeln herausgezogen und mit einem Schuß in den Hinterkopf umgebracht. Mit zerfetztem rechtem Arm, musste Bert Evans zusehen, wie die Leichen an der Stalltüre aufgestapelt wurden. Lynn-Evans, wie durch ein Wunder unverletzt, sah seine Chance und floh, den Gefreiten hinter sich herschleppend. Lynn-Allen hätte alleine fliehen können, und im wahrsten Sinne des Wortes um sein Leben laufen können, aber er lies den halb bewußtlosen Gefreiten nicht alleine. Dies kostete Lynn-Allen sein Leben. Als das Paar in einem Tümpel wankte, kam ein SS Offizier, welcher sie verfolgt hatte, und schoß ihm aus kürzester Entfernung in die Stirn, und dem Gefreiten in den Hals. Als beide untergingen, wurden sie als tot zurückgelassen.

„Und so starb er. So starb mein Hauptmann. Mein Leben rettend", Bert nickt langsam.

Später kroch Bert Evans aus dem Tümpel, später wurde er von deutschen Sanitätern gefunden. (...)

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