.... Schätzungen zufolge tragen derzeit etwa 1000 muslimische und 200 jüdische Deutsche die Uniform. Die genaue Zahl lässt sich nicht feststellen.
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Wer zur Bundeswehr geht, muss seine Religionszugehörigkeit nicht preisgeben. Nur auf Wunsch wird in Deutschland auf die Erkennungsmarke der Soldaten das entsprechende Kürzel gestanzt:
E für evangelisch, K für katholisch, ISL für muslimisch und JD für jüdisch.
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"Ich habe noch nie schlechte Erfahrungen gemacht“, sagt der Berufssoldat und vierfache Familienvater Ünal, der als Programmierer in der Personalverwaltung arbeitet. Er erlebt ein spürbares Bemühen um die Integration von Muslimen, stärker als in der Zivilgesellschaft.
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Theologisch spricht gar nichts dagegen, dass auch Muslime in der Bundeswehr einen Ansprechpartner haben“, sagt Werner Weinholt, persönlicher Referent des evangelischen Militärbischofs Martin Dutzmann.
Doch sei festgelegt, dass es mindestens 1500 Gläubige sein müssten, um eine Militärpfarrstelle zu errichten – so viele muslimische Soldaten gibt es derzeit noch nicht.
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Das Ausland schlägt andere Wege ein. Österreich hat zwei Stellen für Imame als Armeeseelsorger für die mehr als 800 Muslime des Bundesheeres genehmigt. Frankreich plant Medienberichten zufolge, bis zum kommenden Jahr die Zahl der Geistlichen, die muslimische Soldaten betreuen, auf 40 aufzustocken.
Seit knapp einem Jahr baut das Zentrum Innere Führung in Koblenz eine „Koordinierungsstelle Interkulturelle Kompetenz“ auf. Soldaten sollen auf den Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund vorbereitet werden. Ein erstes Pilotseminar startet am 17. Mai, ein weiteres ist für November geplant.
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