Meine Frage geht an die Historiker unter uns. Ich möchte gerne wissen, wo die Ursachen bei der öffentlichen Bewertung bzw. Wahrnehmung der Arbeitslosen selbst, also nicht der Arbeitsloigkeit, zwischen damals und heute zu sehen sind.
Da ich bis jetzt niemals Berichte aus dieser Zeit gelesen habe, in denen davon gesprochen wird, dass die Arbeitslosen faule Schmarotzer sind, bin ich zu der Auffassung gekommen, diese Beschimpfungen gab es damals nicht.
Nicht nur das, auch heute sind mir solche abwertenden Bemerkungen über die damaligen Arbeitslosen nicht bekannt. Vielmehr werden sie einhellig als Opfer der Krise beschrieben.
Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise 1931 gab es in Deutschland etwa 6 Millionen Arbeitslose.
Heute haben wir ungefähr diese Zahl wieder erreicht.
Hier im Forum, bei einem Teil der Rechten, bei den Wirtschaftsliberalen und bei denen, wo alles erblich ist, finde ich Schmähungen der Arbeitslosen in allen erdenklichen Variationen. Die Überschrift über all diesen Beiträgen könnte lauten: Die sind selber schuld.
Daraus könnte man schließen, damals, waren sie nicht schuld, heute aber schon. Nun frage ich mich, warum wird das so gesehen. Gibt es objektive Gründe ? Wer hat ein Interesse daran, die Arbeitsplatzinhaber und die Arbeitslosen zu spalten?